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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Labour trajectories in UK and Spain. Analysis of capabilities in transitions using a mixed-method approach

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Studie lässt angesichts der Beschäftigungsverläufe in Europa die Alarmglocken schrillen

Eine Studie der Beschäftigungsverläufe in Nord- und Südeuropa hat gezeigt, dass die Karriere- und Erwerbsverläufe der Bürger in der EU unter Bedrohung stehen. Neue Gesetze und eine neue Politik sind erforderlich, um die Lage zu verbessern.

Die Wirtschaftskrise der letzten Jahre hat in Bezug auf das Beschäftigungsniveau in Süd- und Nordeuropa in unterschiedlichem Ausmaß ihren Tribut gefordert. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts TRANSICAP (Labour trajectories in UK and Spain. Analysis of capabilities in transitions using a mixed-method approach) wurde eine vergleichende Studie der Erwerbsverläufe in Spanien und dem Vereinigten Königreich seit Ausbruch der Krise durchgeführt. Man betrachtete Übergänge zwischen Beschäftigungsverhältnissen als mögliche Wendepunkte für die Zukunft, und man prüfte die daraus resultierenden Auswirkungen sowie verschiedene Optionen, die den Betroffenen zur Verfügung stehen. Um die Projektziele zu erreichen, wurden wichtige institutionelle Probleme hinsichtlich arbeitsrechtlicher Bestimmungen und des Sozialwesens in beiden Ländern vor und nach der Krise analysiert. Es wurden Menschen herausgestellt, die kritischen Wendepunkten gegenüberstanden (z. B. einem Verlust des Arbeitsplatzes oder einer drastischen Veränderung der Arbeitsbedingungen), und man befragte 15 repräsentative Personen aus jedem Land, um Veränderungen in der Politik und Trends zu erkennen. Aus der Vergleichsstudie sind gemeinsame Elemente zwischen den beiden Nationen hervorgegangen, wie Minderungen bei arbeitsrechtlichen Bestimmungen, weniger Arbeitnehmerrechte, Vertragsänderungen, Kürzungen im öffentlichen Dienst, geringere Leistungen und eine Verbreiterung des Lohnniveaus. Die Studie zeigte auch, dass sich die Arbeitslosigkeit in Großbritannien während der Rezession schneller ausbreitete und die Zahl der Selbstständigen zunahm. In Spanien war die Zahl der Arbeitsplatzverluste in allen Berufen nach oben geschnellt, und der Markt verschob sich in die Richtung von Teilzeitbeschäftigungen für junge Arbeitnehmer. Diese Muster bedeuten, dass sowohl der Arbeitsmarkt als auch der Staat weniger Unterstützung für Personen in Übergangssituationen zur Verfügung stellen, z. B. bei Verlust des Arbeitsplatzes oder drastischen Änderungen der Arbeitsbedingungen. Im Projekt fand man auch heraus, dass eine bezahlte Beschäftigung nicht mehr ausreicht, um persönliche und Beschäftigungsziele zu erreichen. Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass Arbeits- und Sozialreformen dazu geführt haben, dass die Unterstützung durch Gesetzgeber und Gewerkschaften auf den Arbeitsmärkten in Spanien und dem Vereinigten Königreich zurückgegangen ist. Unterstützung hängt mehr von familiären Ressourcen und Beziehungen ab, was wiederum die soziale Gleichheit und den sozialwirtschaftlichen Komfort bedroht. Vor diesem Hintergrund bietet die Forschungsarbeit einen wertvollen Einblick, welche Auswirkungen Sparmaßnahmen und die Rezession in Übergangssituationen haben. Es zeigt sich, dass es notwendig ist, die arbeitsrechtlichen Bestimmungen und die Politik neu zu bewerten, da die Erwerbsverläufe gefährdet sind und Familien aus dem Gleichgewicht gebracht werden. Durch rückläufige institutionelle Unterstützung, steigende Arbeitslosigkeit, längere Arbeitszeiten und geringere Löhne werden die in der EU geltenden Werte der sozialen Integration bedroht. Man braucht umgehend innovative Maßnahmen, um diesen akuten Entwicklungen entgegen zu wirken, und die Ergebnisse des Projekts werden sicher zum Gelingen beitragen.

Schlüsselbegriffe

Beschäftigungsverlauf, Karriere, Beschäftigung, Arbeitsbedingungen, Arbeitnehmerrechte, Arbeitsmarkt

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