Achten Sie auf Ratten
Noradrenalin-Medikamente verbessern die Aufmerksamkeit und die Fähigkeit, ablenkende Reize zu ignorieren. Obwohl Noradrenalin sich auch auf Neuronen des sensorischen Cortexes auswirken, gehen aktuelle Theorien davon aus, dass der präfrontale Cortex der Ort der Noradrenalin-induzierten Steuerung ist. Das EU-geförderte Projekt WHISKERATTENTION (The effects of spatial attention on stimulus encoding in rat barrel cortex and on relationships between barrel cortex and locus coeruleus norepinephrine neuron spiking) stellte die Hypothese auf, dass sich Noradrenalin die Aufmerksamkeit durch direkte Aktivität im sensorischen Cortex beeinflussen könnte. Um diese Theorie zu überprüfen, entwickelte das Team eine neuartige Aufgabe, um die Aufmerksamkeit von Nagetieren zu messen. Dabei wurde eine stationäre Ratte sensorischen Reizen ausgesetzt, und dann wurden die Reaktionen und die Gehirnaktivität der Ratte gemessen. Zunächst untersuchte die Studie die Aufmerksamkeit und Reaktion auf einen Reiz in verschiedenen Schichten des sensorischen Cortexes des Gehirns. Dies zeigte, dass der Locus coeruleus (der Noradrenalin produzierende Teil des Gehirns) unterschiedlich auf die Stimulation in bestimmten Schichten der sensorischen Cortex reagiert. Wenn er durch sensorische Stimuli beeinflusst wird, hat der Locus coeruleus spezifische Zeitmechanismen, nach denen er Noradrenalin-Spitzen freigibt. Darüber hinaus hat der Locus coeruleus die Fähigkeit, zwischen verschiedenen Schichten des sensorischen Cortexes zu kommunizieren. Ein weiterer Teil der Studie untersuchte, wie die Aufmerksamkeit auf verschiedene Reize die Beziehung zwischen dem Locus coeruleus und des sensorischen Cortex beeinflussten. Die Projektforscher fanden heraus, dass die Aufmerksamkeit auf akustische und visuelle Reize die Kommunikation zwischen dem präfrontalen Cortex und der Noradrenalin produzierenden Region auf unterschiedliche Weise beeinflusst. Die in WHISKERATTENTION verwendeten Substanzen werden auch beim Menschen eingesetzt, und die Ergebnisse erweitern die Kenntnisse der menschlichen Gehirnfunktion und Interaktion mit Noradrenalin-Medikamenten.
Schlüsselbegriffe
Noradrenalin, Gehirn, Aufmerksamkeit, sensorischer Cortex, Locus coeruleus, Sinnesreize