Feinheiten der Sprache bei Rechtsstreitigkeiten
Für Menschen mit sprachlichen Schwierigkeiten kann sich das Auftreten vor Gericht ohne Anwalt als schwieriger und herausfordernder Prozess erweisen. Das von der EU geförderte Forschungsprojekt PRO SE LANGUAGE USE (Linguistic aspects of pro se litigation) hat die sprachlichen Wahlmöglichkeiten während der schwierigsten Phasen eines Gerichtsverfahrens analysiert. Zu den Forschungstrainingszielen zählten Studienschwerpunkte, die sich auf sprachliche Entscheidungen der Pro se-Prozessparteien konzentrierten. Dazu gehören Strategien der Befragung, Kräfteverhältnisse und Zeugenabwehr, Sprecherwechsel (Turn-taking), Interaktionen zwischen Pro se-Prozessparteien und Zeugen und Rechtsexperten, Höflichkeit, Gebrauch von Diskursmarkern, rhetorischen Mitteln und Anredeformen. Auch ergänzende Trainingsziele wurden mit Erfolg einbezogen. Diese waren mehr praktischer Natur und bezogen sich auf organisatorische sowie vernetzungs- und informationstechnologische Befähigungen. Die Resultate der anhand der Daten durchgeführten quantitativen und qualitativen Analysen sind in drei Artikeln, fünf Gastvorträgen und elf Konferenzpräsentationen vorgelegt worden und werden derzeit für ein von einem Autor verfasstes Buch fertiggestellt. Die Arbeit war in Hinsicht auf den Aufbau von Kooperation mit vielen sozialrechtlichen Forschungsgruppen von Erfolg gekrönt; in Zukunft werden wahrscheinlich weitere Publikationen folgen. Für politische Entscheidungsträger, sozialjuristische Wissenschaftler und Praktiker wird die Studie von Nutzen sein. Die nun folgenden Sensibilisierungsaktivitäten werden im Vereinigten Königreich und im Ausland einen positiven Einfluss auf die breite Öffentlichkeit ausüben.
Schlüsselbegriffe
Prozess, Rechtsstreit, Selbstdarstellung, Selbstvertretung, Gerichtsverfahren, Recht, Gesetz, forensische Linguistik