CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Visual Prosthesis: From Clinical Trials to the Psychophysics Lab and Back

Article Category

Article available in the following languages:

Neues Werkzeug zur Beurteilung von Daten zur Sehschärfe von Netzhautprothesen

In den letzten zehn Jahren wurden viele Bemühungen auf die Entwicklung von Sehprothesen gerichtet, mit deren Hilfe die Sehkraft von blinden Menschen wiederhergestellt werden kann. Allerdings wurde viel weniger nach geeigneten Verfahren gesucht, um die Funktionalität verschiedener visueller Implantattechnologien zu bewerten und die Vorteile des künstlichen Sehens zu maximieren.

Gesundheit icon Gesundheit

Blinden Menschen mit einem bionischen Auge das Sehen wiederzugeben, ist seit langem ein großes wissenschaftliches Streben. Das Implantat soll den Patienten durch elektrisch stimulierende Nervenzellen in der Netzhaut visuelle Informationen liefern. Verschiedene klinische Tests wurden durchgeführt, um die Sicherheit und Wirksamkeit von Sehprothesen zu prüfen. Dabei ergaben sich keine Sicherheitsbedenken für ihre Verwendung. Allerdings wurden jedes Mal verschiedene Verfahren verwendet, sodass ein Vergleich zwischen verschiedenen Implantaten schwierig ist. Die Forscher des Projekts VISUAL PROSTHESIS (Visual prosthesis: From clinical trials to the psychophysics lab and back) wollte dies ändern, indem sie ein neues Simulatorwerkzeug zur Beurteilung von Sehschärfedaten aus Sehtests entwickelten. Der Simulator empfängt zuerst Bilder von einer kleinen Digitalkamera auf der Brille, übersetzt die Bilder in Daten und sendet sie an einen Computer. Die Simulator-Software sampelt das Bild, um der Auflösung der Netzhautprothese zu entsprechen. Außerdem verwischt sie das Bild, um eine genauere Wahrnehmung der Patientensicht zu erhalten. Sehschärfetests sind die hauptsächlichen quantitativen Maßnahmen für die Beurteilung der Wirksamkeit und der Wirtschaftlichkeit von ophthalmologischen Behandlungen und Verfahren zur Verbesserung oder Wiederherstellung des Sehvermögens. Mithilfe dieses neuartigen Simulators untersuchten die Wissenschaftler, ob und unter welchen Bedingungen eine gemessene Sehschärfe ein echtes Anzeichen dafür ist, dass die Sehprothese ein gemustertes Bild liefert. Durch die Verwendung des Simulators unter verschiedenen verschwommenen Bedingungen fand das Team heraus, dass spezielle Augendiagramme wie Landolt C keine konsistente Sehschärfedaten liefern. Wenn die Auflösung begrenzt ist, kann das Gehirn von sehenden Menschen glatte, verschwommene Informationen im Vergleich mit unterscheidbaren, quadratischen pixeligen Daten besser integrieren. Kopf- und Augenbewegungen helfen dem Gehirn, visuelle Informationen von verschiedenen Standorten aus zu erwerben und die Erkennbarkeit zu verbessern. Die Forscher untersuchten auch, wie Augenbewegungen Netzhautprothese beeinflussen können. Die Ergebnisse von zwei Probanden zeigten, dass ein Ziel viel einfacher mit Augenbewegungen als mit Kopfbewegungen lokalisiert werden kann. Tests zur Beurteilung der Vorteile von Netzhautprothesen sollten sich auf die Nutzbarkeit des Gerätes für den täglichen Gebrauch konzentrieren. Die Forscher schlossen daraus, dass sich die Beurteilungen auf Lokalisierungsaufgaben konzentrieren müssen, die den Hauptnutzten der aktuellen Netzhautprothesen darstellen.

Schlüsselbegriffe

Sehschärfe, Netzhautprothese, Sehprothese, Sehvermögen, Lokalisation

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich