Optimale Rehabilitation für Schlaganfallpatienten
Entwickelte das Projekt MARS (Modeling arm recovery after stroke) ein multiples Zeitskalenmodell der Wiederherstellung der Armfunktion. Für die Schlaganfallrehabilitation wurde ein personalisiertes motorisches Trainingssystem konzipiert, um die Armfunktion nach dem Schlaganfall langfristig zu optimieren. An 30 gesunden Personen und 12 Schlaganfallpatienten wurden hierfür Daten zu motorischem Lernen und Wiederherstellung der Funktion von Hand- und Armgelenk erfasst. Dabei wurden insbesondere "Synergien" untersucht, d.h. ungünstige Kopplungen zwischen Gelenken, die häufig Probleme nach einem Schlaganfall bereiten. Diese Daten sind wichtig, weil Schlaganfallpatienten zwar meist schnell die Hand wieder benutzen lernen, aber dafür gelenkschädigende Ausgleichsbewegungen machen. Entwickelt wurde eine neue Methode, die handbezogene von nicht-handbezogenen Gelenkbewegungen unterscheidet, um diese Synergien zu analysieren. Dabei wurden drei Zeiträume dokumentiert, in denen motorisches Training in der subakuten Phase nach dem Schlaganfall Verbesserungen bringt: in der aktuellen Trainingssitzung, nach einigen Tagen und nach einigen Wochen. Ein Zusammenhang bestand dabei zwischen Rehabilitation in der aktuellen Sitzung und langfristiger Rehabilitation. Mittels der so genannten Theorie der optimalen Kontrolle wurde dann ein neues Ablaufprogramm entwickelt, um bei gesunden Personen durch multiples motorisches Training langfristig Verbesserungen zu optimieren. Für die motorische Anpassung werden schnelle und langsame Prozesse kombiniert, das Langzeitgedächtnis wird allerdings eher durch langsame Prozesse verstärkt. Auf dieser Grundlage wurde ein Zeitplan erstellt, um möglichst langfristige Effekte bei allen Aufgaben zu erreichen. Das Programm wurde dann getestet, um Dauer, Komplexität der Aufgaben und Störfaktoren zu definieren. Demnächst sollen die einzelnen prädiktiven Rehabilitationsmodelle geprüft und Trainingspläne für die langfristige Rehabilitation nach einem Schlaganfall optimiert werden. Die Ergebnisse der Studie werden für Patienten, Mediziner und nicht zuletzt Versicherer von Bedeutung sein.
Schlüsselbegriffe
Schlaganfall, Armfunktion, Armerholung, Hand, motorisches Training