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Identification of inflammation pathways involved in the predisposition to decreased neurogenesis and depression

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Die Pathophysiologie der Depression

Europäische Forscher untersuchten neue Parameter, die an der Entwicklung von Depressionen beteiligt sind, um die Krankheitsätiologie zu verstehen. Ihre Beobachtungen ebnen den Weg für die Entwicklung neuer Medikamente.

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Trotz großer Forschungsanstrengungen, ist wenig im Hinblick auf neue Behandlungen für Depression erreicht worden, die eine der größten Ursachen für chronische Berufsunfähigkeit bleibt. Die meisten klinisch erfolgreichen Medikamente erhöhen die Funktionsweise von Serotonin, einem Neurotransmitter, der bei Depression zu niedrig ist. Jedoch sind diese Medikamente bei einem großen Anteil von an Depression Erkrankten nicht wirksam, ihre Wirkung setzt verzögert ein oder sie haben Nebenwirkungen. Um dieses Problem zu bewältigen konzentrierte sich das EU-finanzierte Projekt MECPST-IPD (Identification of inflammation pathways involved in the predisposition to decreased neurogenesis and depression) auf die Pathophysiologie der Depression als eine komplexe multifaktorielle Erkrankung. In diesem Zusammenhang haben Wissenschaftler Entzündungen und Stress als Elemente bei Depressionen untersucht. Zur Modellierung von Entzündung bei Mäusen injiziert sie diesen die Entzündung auslösende Substanz Lipopolysaccharid nach der Geburt. Diese Mäuse wurden dann einem unberechenbar chronischen milden Stress unterzogen und die Forscher überwachten ihre Reaktion. Außerdem griffen die Wissenschaftler mit adulten Neurogenese spezifischen Medikamenten ein, um ihre Rolle bei der Entwicklung und Erholung von Depression zu beschreiben. Mäuse, die allen drei pathophysiologischen Elementen ausgesetzt wurden, wiesen die geringste Gewichtszunahme auf und zeigten einen höhere Angst-Score. Insgesamt reflektierten die Verhaltensergebnisse dieser Mäuse eine erhöhte Aktivierung des dopaminergen Systems. Ein Einblick in den Mechanismus dieser Beobachtungen zeigte, dass ein inflammatorischer Insult im frühen Leben die Dynamik während der gesamten Lebensdauer der Maus verändert. Gleichzeitig war reichte eine Abnahme der adulten Neurogenese allein aus, um einen depressiven Phänotyp sowie eine Erhöhung der Stressreaktion in Verbindung mit einem Defizit in der emotionalen Verarbeitung zu induzieren. Zusammengenommen markieren die Beobachtungen der MECPST-IPD-Studie die Rolle der Entzündung und Neurogenese in der Pathophysiologie der Depression. Sie schildern die multifaktorielle Natur der Krankheit und legen nahe, dass kombinatorische Medikamente, die verschiedene Krankheitsaspekte anzielen, für eine Therapie erforderlich sein könnten.

Schlüsselbegriffe

Pathophysiologie, Depressionen, Drogen, Entzündungen, Stress, Neurogenese

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