Eine verbesserte elektronische Pille hilft bei der Bekämpfung gastrointestinaler Erkrankungen
Passive endoskopische Kapseln haben die Diagnose und Behandlung von Darmerkrankungen und -störungen revolutioniert. Diese „elektronischen Pillen“ nutzen sichtbares Licht und eine winzige Kamera zur schnellen und kostengünstigen Diagnostizierung von Darmproblemen. Die EU-finanzierte Initiative SMART PILL (New optical functions for endoscopic capsules) zielte darauf ab, über die Einbindung einer besseren Bildgebungstechnologie und einer neuen Methode zur Behandlung von gastrointestinalem Krebs auf dem Erfolg früher endoskopischer Kapseln aufzubauen. Die erste Optimierung, die die Forscher erzielten, war ein Schmalband-Bildgebungsmodul (narrow band imaging, NBI), um mukosale Strukturen wie Blutgefäße oder Tumore besser beleuchten zu können. Dies wurde über eine Verwendung Licht emittierender Dioden in Kombination mit optischen Dünnfilmfiltern zur Emission von Licht mit den spezifischen, für NBI erforderlichen Wellenlängen erreicht. Daraufhin wurde im Zuge von SMART PILL ein winziges Mikroskopie-Bildgebungsmodul für bis zu vier Mikrolinsen entworfen, hergestellt und getestet. Dieses System könnte eine bis zu 14-mal höhere Vergrößerung ermöglichen und ist lediglich 12 mm lang. Schließlich stellten die Forscher ein Modul her, das Licht für die photodynamische Therapie erzeugt. Bei diesem Verfahren wird Licht zur Zerstörung von Tumorzellen verwendet, die mit einem bestimmten Wirkstoff, in diesem Fall auf dem Markt verfügbares Foscan, sensibilisiert worden sind. Unter Berücksichtigung der neueren Erfolge auf dem Sektor endoskopischer Kapseln versprechen diese neuen Entwicklungen weltweit große Auswirkungen auf die gastrointestinale Gesundheit und Diagnostik zu haben.
Schlüsselbegriffe
Elektronische Pille, gastrointestinal, endoskopische Kapsel, Bildgebungstechnologie, Krebs, SMART PILL