UNICE unterstützt Busquins Zielwert von drei Prozent für FuE-Aufwendungen
Die Union der Industrie- und Arbeitgeberverbände Europas UNICE hat sich Forschungskommissar Philippe Busquins Aufruf zur Erhöhung der Forschungsaufwendungen der Mitgliedstaaten und Konzentration auf den Wirtschaftsdialog zwischen Europa und dem Mittelmeerraum angeschlossen. Während eines Treffens mit Kommissionsmitglied Busquin am 23. Mai bekräftigten Vertreter der UNICE, die EU-Wirtschaft werde die Forderung nach höheren Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (FuE) im Hinblick auf die Förderung von Innovation und Wettbewerbsfähigkeit unterstützen. Auf der Tagung des Europäischen Rats von Barcelona sei vereinbart worden, die europäischen FuE-Aufwendungen bis 2010 "in Richtung drei Prozent des BIP" zu erhöhen. Die UNICE betonte gegenüber Kommissionsmitglied Busquin, dass die staatlichen Behörden ebenfalls einen Beitrag leisten müssten, um attraktivere Bedingungen für FuE-Investitionen zu schaffen. Dieser Standpunkt werde sich auch in einer Stellungnahme wiederfinden, die Busquin in den kommenden Monaten zugehen soll. Darin sollen die Bereiche genannt werden, in denen es Verbesserungen bedarf, um Europa für Investoren attraktiver zu machen, wie etwa die Verstärkung der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Staat sowie Forschung und Lehre innerhalb des Europäischen Forschungsraums (EFR), öffentliche Fördermaßnahmen für FuE-Investitionen von Unternehmen und Probleme, mit denen europäische Unternehmen konfrontiert sind, z.B. das Angebot und die Eignung der Humanressourcen, finanzielle und steuerliche Gesichtspunkte, Regelungsrahmen des geistigen Eigentums und juristische Hindernisse. Während in den USA über 66 Prozent der FuE vom privaten Sektor finanziert werden, sind es in der EU nur rund 55 Prozent. Aus diesem Grund vereinbarten die Staats- und Regierungschefs der EU in Barcelona, die Wirtschaft aufzufordern, ihren Anteil an der Forschungsfinanzierung zu erhöhen, und den Zielwert von drei Prozent des BIP festzulegen. Die UNICE war außerdem in einer Delegation der Wirtschaft Europas und des Mittelmeerraums vertreten, die ebenfalls am 23. Mai mit Kommissionspräsident Romano Prodi und dem Kommissar für Unternehmen und die Informationsgesellschaft Erkki Liikanen zusammentraf. Bei diesem Treffen war die vor kurzem gegründete "Union of Mediterranean Confederations of Enterprises" (UMCE) zugegen. Dieser neue Verband wird die Interessen der Wirtschaft der zwölf Partnerländer im Mittelmeerraum vertreten und steht für ihr gemeinsames Engagement für den Erfolg des Barcelona-Prozesses. UNICE und UMCE nutzten das Treffen, um die Kommission aufzufordern, die Anliegen der Wirtschaftsakteure bei der Festlegung und Umsetzung der Strategien und Wirtschaftsprogramme der Europa-Mittelmeer-Partnerschaft stärker zu berücksichtigen. Ferner verlangen die Verbände eine Erneuerung des politischen Engagements zur Schaffung der euro-mediterranen Freihandelszone bis 2010 und die Unterstützung des Süd-Süd-Handels im Hinblick auf die Erleichterung der wirtschaftlichen Integration in der Region.