Liikanen fordert von der Politik "weitere Schritte" zur Förderung der Breitband-Verbreitung
Europäische Politiker müssen nach Ansicht des für Unternehmen und Informationsgesellschaft zuständigen Kommissionsmitglieds Erkki Liikanen eine entscheidende Rolle bezüglich der Nutzung des vollen Potenzials von Breitband-Internetanschlüssen in der EU übernehmen. Auf einer Konferenz der European Cable Communications Association am 27. Mai in Brüssel äußerte Kommissar Liikanen, die EU müsse den anhaltenden Fortschritt der Breitbandtechnologien nutzen, um von der höheren wirtschaftlichen Produktivität und Lebensqualität zu profitieren, die diese mit sich bringen können. Der Breitbandanschluss biete einen "ständigen" Internet-Zugang, durch den die Nutzer in den Genuss umfangreicherer Inhalte und eines breiteren Angebots an Zugangsplattformen wie Mobiltelefone der dritten Generation und interaktives digitales Fernsehen gelangen können. "Die Steigerung der Produktivität und die Verbesserung der Lebensqualität der Europäer erfordern die effektive Umsetzung des Breitbandanschlusses in wirtschaftliche Aktivitäten. Hierzu ist ein Umdenken, eine Umstrukturierung der Unternehmen und die Einführung dieser Technologien in das Alltagsleben aller Menschen von entscheidender Bedeutung", sagte er. Kommissar Liikanen zufolge müsse die Politik eine entscheidende Rolle spielen, um die Nachfrage nach Breitbandanschlüssen zu beleben sowie dazu beizutragen, dass eine kritische Masse von Nutzern zustande kommt, z.B. indem Schulen und Krankenhäusern ein solcher Anschluss vorgeschrieben wird. Liikanen forderte die Regierungen aber auch auf, weitere Schritte zu unternehmen, indem sie unterstützende Maßnahmen zur digitalen Eingliederung durch Förderung des Breitband-Internetzugangs über digitales Fernsehen und Mobiltelefone in die Wege leiten und ihre Hebelwirkung als große Inhaber und Produzenten von Inhalten nutzen, um so zur Förderung neuer Inhalte und Anwendungen beizutragen. Er führte weiter aus, dass die Politik durch die Förderung der Breitbandeinführung bei KMU (kleinen und mittleren Unternehmen) und die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen durch Investitionen in digitale Technologien und Humanressourcen sowie durch Maßnahmen zur Erhöhung der Netzsicherheit dazu beitragen könne, die Vorteile des E-Business zu nutzen. Nach Ansicht Liikanens werde der neue Aktionsplan der Kommission, eEurope 2005, zur Entwicklung von Anwendungen und Inhalten wie auch zu einem beschleunigten Aufbau der Infrastruktur in der EU beitragen.