Busquin fordert Dänen und Belgier für den Erfolg der Biotechnologie zum Zusammenschluss auf
Die dänische und belgische Wissenschaft und Industrie könnten im Europäischen Forschungs- und Innovationsraum eine bedeutende Rolle spielen, wenn sie sich zusammenschließen würden, um jeweils auf die Stärken des anderen aufzubauen, so Forschungskommissar Philippe Busquin. Die Förderung von Netzwerken sei ein Schwerpunkt des Aktionsplans für Biotechnologie und des Sechsten Rahmenprogramms der Europäischen Kommission, sagte Busquin. Dänische und belgische Forscher und Unternehmer nähmen einen guten Platz in der europäischen Rangliste für Biotechnologie ein. Eine Studie von Ernst und Young hat ergeben, dass die Anzahl der von Dänemark beantragten Biotechnologiepatente im Zeitraum 1995 bis 2000 viermal höher war als der EU-Durchschnitt. Belgien steht in der Rangliste auf dem dritten Platz. Laut der Studie stammen von den 1.570 Biotechnologieunternehmen in Europa 66 Unternehmen aus Dänemark und 69 aus Belgien. Das bedeutet, dass diese Länder hinsichtlich der Unternehmensdichte im Verhältnis zur Bevölkerung an dritter und vierter Stelle stehen. Im Jahr 1999 nahmen Belgien und Dänemark ebenfalls den zweiten und dritten Platz der Tabelle in Bezug auf das pro Einwohner in die Biotechnologie investierte Risikokapital ein. Dänemark investierte die Rekordsumme von 95 Euro pro Einwohner an Risikokapital im Jahr 2000. Busquin sagte, die Hauptbotschaft der strategischen Vision der Kommission für die Biotechnologie "ist die Notwendigkeit der Kohärenz zwischen allen betroffenen Politikbereichen wie Forschung, Industrie, Umwelt, Gesundheit, Binnenmarkt, Handel und Bildung". Er forderte die Mitgliedstaaten auf, eine öffentliche Debatte über den Inhalt des Plans anzuregen. Außerdem hob Busquin eine Reihe von Aktivitäten der Kommission zur Förderung der Forschung und Entwicklung im Bereich Biotechnologie hervor. Dazu gehört auch das neue Rahmenprogramm (RP6), das auf vier Jahre angelegt ist und Anfang 2003 beginnen soll. "Das RP6 legt noch einen Gang zu und hilft bei der Realisierung eines wahren Europäischen Forschungs- und Innovationsraums", führte er aus. Busquin sagte, dass die vorherigen Rahmenprogramme ebenfalls zur Bildung von Verbindungen zwischen Forschern und Unternehmen in Europa beigetragen haben. Unter dem Vierten Rahmenprogramm wurden 120 Millionen Euro zur Förderung von KMU (kleinen und mittleren Unternehmen) im Biotechnologiebereich aufgewendet. Dieser Betrag wurde unter dem aktuellen Fünften Rahmenprogramm mit 250 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Biotechnologie habe das Potenzial, zu einem Hauptantriebsfaktor für Innovationen und die Schaffung von Wohlstand in Europa zu werden, erläuterte Busquin. "Ein Verständnis des Lebens und der verantwortliche Umgang mit diesem neuen Wissen ist die industrielle Revolution von heute. Europa kann es sich nicht leisten, diese neue, globale Revolution zu verpassen. Sie geschieht mit uns oder ohne uns", betonte er.
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