E-Business-Benchmarking-Bericht unterstreicht die Wirksamkeit bewährter Praktiken
Die Abschlussergebnisse des Berichts der Europäischen Kommission "Benchmarking national and regional e-business policies for SMEs" (Benchmarking nationaler und regionaler E-Business-Politiken für KMU (kleine und mittlere Unternehmen)) vom 12. Juni stellen verschiedene Lehren heraus, die sich aus bewährten politischen Praktiken zur Förderung der Internet-Nutzung durch kleine Firmen ziehen lassen. Im Vorwort zu diesem Bericht bezeichnete Erkki Liikanen, das für Unternehmen und Informationsgesellschaft zuständige Kommissionsmitglied, die Studie als eine Basis für weitere Maßnahmen. "Wir sind daran interessiert, die sich daraus ergebenden Lehren zu verwerten und die Erfahrungen der verschiedenen Mitgliedstaaten und Regionen gemeinsam zu nutzen und zu erweitern", sagte er. Liikanen zufolge solle ein E-Business-Netz zur gemeinsamen Verwendung und Nutzung bewährter Praktiken eingeführt werden. Dieses Netz solle eine Folgemaßnahme zur Benchmarking-Initiative darstellen und Akteure auf europäischer, nationaler und regionaler Ebene zusammenbringen, um die Maßnahmen zur Förderung der Nutzung des E-Business durch KMU zu unterstützen. Der Bericht beschreibt 15 Lehren, die sich aus bewährten Praktiken zur Förderung der "Digitalisierung" von KMU ergeben. Die erste Lehre, auf die der Bericht eingeht, sagt aus, dass Strategien auf soliden Daten und Forschungen aufbauen sollten. "Wenn sie gut informiert sind, verfolgen die Entscheidungsträger und wichtigsten Interessengruppen eher eine Politik, die den wahren Bedürfnissen entspricht und zukunftsorientiert ist", so die Autoren. "Umfassende Studien und solide grundlegende Daten sind erforderlich, um festzustellen, welche Hindernisse bestehen, wo der Markt möglicherweise versagt und welche politische Intervention angebracht ist." Außerdem empfiehlt der Bericht einen breit angelegten, kontinuierlichen Konsultationsprozess mit der Wirtschaft, sodass flexible, anpassungsfähige E-Business-Politiken gewährleistet sind. "In einem dynamischen und in der Entwicklung befindlichen Bereich wie dem E-Business werden sich die Anforderungen der KMU mit der Zeit und manchmal schlagartig wandeln (...) Die Politiken sollten so angelegt sein, dass sie auf Veränderungen reagieren, und dürfen nicht auf einmaligen Statistiken beruhen." In dem Bericht werden die Regierungen aufgefordert, ganz besonders auf einen geeigneten, auf ihre spezifischen Herausforderungen ausgelegten "Politikmix" und die Koordination der politischen Instrumente innerhalb eines klaren politischen Gesamtrahmens zu achten. Darüber hinaus regt der Bericht an, die Politiken auf dem Gebiet des E-Business auf regionaler Ebene im Hinblick auf die Bedürfnisse verschiedener Regionen und Sektoren anzupassen. Öffentlich-private Partnerschaften hätten entscheidende Bedeutung für die Förderung des E-Business. Zur effektiven Integration von E-Business-Praktiken seien radikale organisatorische Änderungen notwendig. Behörden spielten zwar eine Rolle in der Förderung der Nutzung des E-Business durch Unternehmen, aber "letztendlich sind große und kleine Unternehmen selbst für strukturelle Veränderungen zuständig". Dem Bericht zufolge können öffentlich-private Partnerschaften in diesem Bereich eine wichtige Rolle spielen und Ausdruck der gemeinsamen Interessen des Staates und der Wirtschaft sein. KMU, so der Bericht, benötigen und schätzen unabhängige Beratung und können von der gemeinsamen Nutzung von Erfahrungen und von Tipps seitens anderer kleiner Unternehmen profitieren. Außerdem wurde die Nutzung der Medien und bewährter Vermittler wie etwa Handelskammern als nützlich erachtet, um das E-Business noch bekannter zu machen. Des Weiteren heißt es in dem Bericht, dass "E-Business-Politiken für KMU, wie andere Fördermaßnahmen auch, auf klaren Zielen beruhen sollten". Die Festlegung realistischer und erreichbarer Ziele sei zwar eine Herausforderung, doch "die Ziele sollten so weit wie möglich an die Gegebenheiten angepasst werden". Daneben sollten die Politiken auf einem klaren Aktionsplan beruhen und mit ausreichenden Mitteln ausgestattet und von einem Bewertungsprozess zur Einschätzung der politischen Ergebnisse gegenüber im Voraus festgelegten Zielen begleitet werden. Kommunikation wird als ein weiterer zentraler Aspekt für die Verwirklichung der Ziele auf dem Gebiet des E-Business betrachtet. "Mit einfachen Worten: Wenn eine Politik nicht in effizienter Weise bekannt gemacht wird, wird sie nicht bis zu ihrem Zielpublikum vordringen und somit nicht effektiv sein", so die Autoren des Berichts. Daher sollte jede Maßnahme zur Förderung der Nutzung des E-Business durch KMU über ein eigenes Kommunikations-Budget verfügen. Ferner heißt es in dem Bericht, spezifische E-Business-Politiken sollten klar umrissen sein, sodass sie auslaufen, wenn ihr ursprüngliches Ziel erreicht oder die Fehlfunktion des Marktes behoben wurde. Allerdings sollten Initiativen auf dem Gebiet des E-Business letztendlich auch darauf abzielen, eigenständige Dienstleistungen hervorzubringen. Im Übrigen werden die politischen Entscheidungsträger der verschiedenen Ebenen aufgefordert, Möglichkeiten zum Lernen von anderen erfolgreichen Projekten im Auge zu behalten, da "eine erfolgreiche politische Initiative, ungeachtet dessen, wo sie konzipiert oder umgesetzt wird, Lehren bereithalten und anregend sein und zudem Ideen für weitere erfolgreiche Politiken bedingen kann".