Neue Technik der Gemeinsamen Forschungsstelle für DNS-Geschlechtstests für Exportrindfleisch
Eine neue, von der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) der Kommission entwickelte Technik soll im Kampf gegen den Betrug bei der Beantragung von Ausfuhrrückerstattungen bei der Durchführung von DNS-Geschlechtstests für Rindfleisch eingesetzt werden. Der Rindfleischhandel erhält mehrere Millionen Euro EU-Ausfuhrrückerstattungen. Dabei werden für die Ausfuhr von Fleisch männlicher Rinder erheblich höhere Beträge als für die Ausfuhr von Fleisch weiblicher Tiere gewährt. Der Grund dafür besteht darin, dass Kühe im Allgemeinen für die Milcherzeugung genutzt werden, und ihr Fleisch daher als Nebenprodukt gilt, wohingegen die Züchtung von Bullen eine eigenständige Tierhaltungsform darstellt. Die Gewährleistung einer ordnungsgemäßen Erklärung über das Geschlecht des Rindes, von dem das Fleisch stammt, zum Zeitpunkt des Exports ist daher von entscheidender Bedeutung. Die Technik der GFS wird seit der Einführung der neuen Gemeinschaftsvorschriften am 1. Juli eingesetzt. Die Technik der Polymerasekettenreaktion mit anschließender Gelelektrophorese wird für eine schnelle und genaue Geschlechtsbestimmung genutzt. "Dieses Verfahren ist ein schweres Geschütz zur Bekämpfung des Betrugs bei der Beantragung von EU-Fördermitteln", sagte EU-Forschungskommissar Philippe Busquin. "Dank der Bündelung von Know-how auf EU-Ebene ist es der EU-Spitzenforschung gelungen, einen Beitrag zur Entwicklung neuer Rechtsinstrumente für den Schutz der Verbraucher, der ehrlichen Unternehmer und der europäischen Steuerzahler zu leisten." Die Methode wurde nach einer Analyse der derzeitigen Praxis und sonstiger verfügbarer Methoden ausgewählt. Circa 430 Blindproben wurden an acht Zolllabors verteilt. Außerdem wurde eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten, dass die ausgewählte Methode die erforderliche Zuverlässigkeit für eine routinemäßige Anwendung bietet.