Fischler lobt Arbeit des GFS-Instituts bei der Förderung einer Gemeinsamen Agrarpolitik
Das für Landwirtschaft zuständige Kommissionsmitglied Franz Fischler sagte, das Institut für Referenzmaterialen und -messungen (IRMM) der Gemeinsamen Forschungsstelle in Geel, Belgien, spiele eine entscheidende Rolle bei der Förderung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU. In seiner Rede bei einem Besuch des Instituts am 12. Juli sagte EU-Kommissar Fischler: "Die in Geel durchgeführten Arbeiten sind sehr wichtig und leisten einen wertvollen Beitrag zum reibungslosen Funktionieren der GAP." Seine Anmerkungen folgten kurz nach der Bekanntgabe der von einigen Mitgliedstaaten heiß umstrittenen EU-Pläne zur Reformierung des vierzig Jahre alten Systems der GAP zur Subventionierung von Landwirten und zur Verlagerung des Schwerpunktes auf die Rolle der Landwirte, für Lebensmittelsicherheit und Tierschutz zu sorgen und die Umwelt zu schützen. Der EU-Kommissar hob einen Anfang des Monats vom Institut erzielten entscheidenden Durchbruch hervor: die Entwicklung eines neuen Testverfahrens, anhand dessen bestimmt werden kann, von Tieren welchen Geschlechts ein bestimmtes Rindfleisch stammt. Hierbei handelt es sich um ein wertvolles Instrument in der Betrugsbekämpfung auf dem europäischen Rindfleischmarkt. Der Handel mit Rindfleisch erreicht in der EU jährlich einen Umfang von mehreren Milliarden Euro, wobei sich bei der In- und Ausfuhr von Rindfleisch die Beihilfen in der EU um etwa 130 Euro je 100 kg Fleisch unterscheiden, je nachdem ob es sich um Fleisch von männlichen Rindern (welches als qualitativ hochwertiger gilt) oder von weiblichen Rindern handelt. Das IRMM hat eine Durchführbarkeitsstudie zu den derzeit verwendeten Methoden der Geschlechtsbestimmung durchgeführt und letzten Monat bekannt gegeben, dass mit der Technik der so genannten Polymerase-Kettenreaktion (PKR) die besten Ergebnisse erzielt würden. "Anfang dieses Monats wurde uns ein Testverfahren zur Verfügung gestellt, anhand dessen schnell und genau bestimmt werden kann, von Tieren welchen Geschlechts ein bestimmtes Rindfleisch stammt", sagte Fischler. "Dies ist ein unbezahlbares Instrument in der Betrugsbekämpfung und wurde dank der hier in Geel durchgeführten Arbeiten ermöglicht." Das IRMM hat ferner eine Schlüsselrolle bei der Förderung der Erforschung von BSE oder "Rinderwahn" gespielt. Im Jahr 1999 hat das Institut post-mortem Untersuchungen auf BSE bewertet, was zu einem Durchbruch bezüglich der Bestimmungsmethode führte. Dieser Durchbruch in der BSE-Forschung hat die Einrichtung eines europaweiten Überwachungsprogramms für jährlich mehrere Millionen Tiere ermöglicht. Das Mandat des IRMM besteht darin, die Einführung eines europäischen Messsystems durch die Entwicklung, Erzeugung und Bereitstellung von Referenzmaterialien und -messungen zu fördern.