Ministerin: Irland wird im RP6 bessere Leistungen zeigen
Irland wird seine Leistungen im Sechsten Rahmenprogramm (RP6) gegenüber dem Fünften Rahmenprogramm (RP5) verbessern, weil das Land nun besser organisiert und insbesondere auf der Regierungsebene mehr auf Forschung und Entwicklung (FuE) ausgerichtet ist. Dies sagte Mary Harney, die irische Vizepremierministerin und Ministerin für Unternehmen, Handel und Beschäftigung, in einem Gespräch mit CORDIS-Nachrichten anlässlich eines RP6-Informationstags am 12. Juli in Dublin. Ein solcher Schwerpunkt sei notwendig, weil "wir diesen riesigen Geldbetrag möglichst effektiv nutzen müssen", sagte Harney. Ein Beispiel hierfür ist die Gründung eines neuen irischen Informations- und Unterstützungsdiensts für potenzielle RP6-Teilnehmer, die Harney am 12. Juli ankündigte. Aus Sicht der Ministerin haben auch Initiativen wie der nationale Entwicklungsplan und die Gründung der irischen Wissenschaftsstiftung zur besseren Bekanntheit der EU-Programme beigetragen, das Interesse daran gestärkt und Koordination und Unterstützung verbessert. "Meiner Ansicht nach haben irische Forscher früher das Land verlassen, weil es hier zu wenige Verwendungsmöglichkeiten für sie gab. Es gab auch kein ernsthaftes Programm, um Spitzenforscher im Land zu halten. Das Projekt "Wissenschaftsstiftung" wurde unter dem Aspekt des Aufbaus unserer Forschungsgrundlage konzipiert, um eine kritische Masse an Spitzenforschern aufzubauen, um die Menschen in Irland zu halten und Iren, die das Land verlassen haben, zur Rückkehr zu bewegen", sagte sie. Irlands Erfolgsaussichten im RP6 hängen neben diesen Initiativen wohl auch davon ab, ob geeignete Partner in anderen europäischen Ländern gefunden werden können, sagte Harney gegenüber CORDIS-Nachrichten. Die Vizepremierministerin geht davon aus, dass ein hoher Anteil der Partner Irlands aus den Bewerberländern um die EU-Mitgliedschaft kommen werden. "Wir haben vieles gemeinsam. Irland ist ein Beispiel dafür, was nach dem EU-Beitritt möglich ist. [...] Irland sollte ein Vorbild für andere Länder und insbesondere die kleineren Beitrittskandidaten sein", so Harney. Harney ist sich der Bedeutung der FuE für das Wirtschaftswachstum Irlands in den vergangenen Jahrzehnten bewusst und weiß, wie wichtig sie für die weitere erfolgreiche Entwicklung ihres Landes ist. Diese Erkenntnis führte dazu, dass Harney auch die Zuständigkeit für Wissenschaft und Technologie bekam. "Es ist wichtig, dass ein Mitglied des Kabinetts die Verantwortung trägt", sagte sie. Harney geht davon aus, dass Irlands Erfolg auf die vielseitige Innovationskapazität des Landes und insbesondere seine Investitionen in die technologische Schulbildung zurückzuführen ist. Gleichzeitig ist sie bestrebt, die FuE in Irland weiter auszubauen. "Wenn sich diese Entwicklung fortsetzen soll, muss weit mehr getan werden. Stillstand würde Rückschritt bedeuten", so die Vizepremierministerin. Die zukünftigen Schwerpunkte Irlands lägen auf IKT (Informations- und Kommunikationstechnologien) und der Biotechnologie. Sehr wichtig sei außerdem ein leistungsfähiges Bildungssystem. "Zunächst muss die Fähigkeit bestehen, hochqualifizierte und motivierte Mitarbeiter für Forschung hervorzubringen", erklärte Harney gegenüber CORDIS-Nachrichten. Diese Initiativen dürften dazu führen, dass die irischen Projektvorschläge für das RP6 weitaus erfolgreicher als während des RP5 abschneiden. Martin Shanagher vom irischen Ministerium für Unternehmen, Handel und Beschäftigung führte im Gespräch mit CORDIS-Nachrichten die niedrige Beteiligung Irlands am RP5 auf die Erhöhung der staatlichen Förderung und die mangelnde Unterstützung der Forscher zurück. "Die Forschung wurde nicht im notwendigen Ausmaß unterstützt. Innovation Relay Centres (IRC) helfen und informieren bei Fragen zum RP6, was beim RP5 nicht der Fall war. Inzwischen haben wir aber begonnen, neue Informations- und Förderstrukturen aufzubauen", sagte Shanagher. "Angesichts des Verwaltungsaufwands in Verbindung mit den Rahmenprogrammen und der Schwierigkeiten bei der Knüpfung von Kontakten in ganz Europa ist eine umfassende Unterstützung angebracht, damit eine effektive Beteiligung gewährleistet ist." Im Rahmen seines Programms "Wissenschaftsstiftung" baut Irland zurzeit 33 Zentren innerhalb der Hochschulen auf, die für eine Beteiligung an europäischen Netzen und am RP6 in Frage kommen.
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