KMU würden von "virtuellen Fabriken" stärker profitieren
Eine firmenübergreifende Zusammenarbeit eröffnet laut einer neuen Erhebung kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) große Chancen, am Markt erfolgreich zu sein. Das Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung ISI, Karlsruhe, führte eine Studie zu Innovationen in der Produktion unter mehr als 1.600 Firmen des verarbeitenden Gewerbes in Deutschland durch. Während fast jeder zweite Betrieb mit anderen zusammenarbeitet, setzen nur sehr wenige Betriebe auf Netzwerke mit mehreren Partnern oder gar auf so genannte "virtuelle Fabriken". Eine "virtuelle Fabrik" nutzt fortgeschrittene Techniken zur zwischenbetrieblichen Vernetzung. Dazu gehört der standardisierte Datenaustausch mit Kunden oder Zulieferern. Nur drei Prozent der Betriebe kommen dem Leitbild nach dieser Definition in Ansätzen nahe. Die Forscher fanden heraus, dass Netzwerke kleinen und mittleren Unternehmen enorme wirtschaftliche Potenziale bieten. Demnach erzielen Betriebe, die mit anderen zusammen in flexiblen Netzwerken ganze Systeme anbieten, eine durchschnittliche Wertschöpfung von 87.000 Euro je Mitarbeiter und ein jährliches Umsatzwachstum von 15 Prozent. Bei Betrieben, die nicht auf diese Weise mit anderen kooperieren, liegen die Werte bei nur 76.000 Euro und 12 Prozent Wachstum. Um Unternehmen auf die Vorteile der zwischenbetrieblichen Zusammenarbeit aufmerksam zu machen, schreibt das Fraunhofer ISI zusammen mit dem Institut für Fabrikanlagen und Logistik IFA der Universität Hannover sowie der Wochenzeitschrift Wirtschaftswoche, dem Fachmagazin Industriemanagement und der Pleyma Unternehmensnetzwerke GmbH zurzeit den Wettbewerb "Die beste Kooperation 2002 - Produzieren mit Erfolg" aus. Der Wettbewerb wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Weitere Informationen sind unter der folgenden Webadresse abrufbar.