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Re-linking suburban youths in Madrid and Paris. The “new localism” and the rol of social and ethnic networks in the integration of youth from immigrant origin

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Integrationsprozess muslimischer Jugendliche in Europa aus anderem Blickwinkel betrachtet

In benachteiligten Gebieten der großen europäischen Städte lebende junge Migranten sind von Netzwerken abgekoppelt, die ihnen Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten bieten könnten. Eine EU-Studie hat nun eine Lücke in der Forschung in Bezug auf die von den sozialen Netzwerken in diesen armen Gebieten verkörperte Handlungsfähigkeit geschlossen.

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Das durch EU-Finanzmittel gestützte Projekt LOCALYOUTH (Re-linking suburban youths in Madrid and Paris. The "new localism" and the role of social and ethnic networks in the integration of youth from immigrant origin) führte eine vergleichende Studie peripherer Stadtviertel in Madrid und Paris durch, in der man die Rolle der Zivilgesellschaft bei der Sozialisierung von Jugendlichen nachprüfte. Das Projekt verfolgte zwei Hauptziele. Das erste bestand darin, die Wirkung vermittelnder Strukturen (z. B. Nachbarschaftsvereinigungen, Kirchen, Moscheen) dabei, den Jugendlichen Zugang zu Bildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten zu verschaffen, gleichermaßen unter Berücksichtigung der ethnischen Vielfalt und der Geschlechterdimension zu erkennen. Die Bewertung innovativer sozialer Programme war das zweite Ziel, wobei die Notwendigkeit neuer Arten von Beziehungen zwischen Staat, lokalen Vertretern und sozialen Organisationen hervorgehoben wurde. LOCALYOUTH konzentrierte sich auf ein französisches Banlieue (Les Bosquets in Clichy Montfermeil) und ein Wohnviertel von Madrid (San Cristobal de Los Angeles im Stadtteil Villaverde). Zielgruppen waren Jugendliche im Alter von 18 bis 25 mit muslimischem Hintergrund (Kinder und Enkel von Einwanderern aus Marokko, Algerien, Senegal und Mali). Die Forschung umfasste teilnehmende Beobachtungen sowie um die 50 Interviews und 10 Zielgruppen, welche die Basis und die endgültigen Fallstudienstichproben bildeten. Die Arbeit endete mit einem Jugendaustausch, der Probanden aus beiden Ländern vereinte, und einer soziologischen Intervention. Die Forschungsergebnisse decken drei Hauptbereiche ab, wobei der erste auf eine Rückkehr zu islamischen Dogmen und Normen in den ausgewählten Stadtteilen hindeutet. Der zweite hat mit den Auswirkungen der muslimischen Gemeinde auf die Integration von Jugendlichen zu tun und hebt sowohl positive als auch negative Effekte dieser Art von sozialer Kontrolle hervor. Im Endeffekt stellte LOCALYOUTH fest, dass den spanischen Muslimen weniger Absonderung sowie soziale Teilhabe und täglicher Kontakt zwischen säkularen und religiösen Gruppen half, ein flexibleres und anpassungsfähigeres Leben zu leben. Im Gegensatz dazu hatten die französischen Muslime mehr Schwierigkeiten und Stress aufgrund der ethnischen Trennung und die Trennung zwischen Staat und muslimischer Gemeinde. LOCALYOUTH konzentrierte sich auf die Aufgabe der Zivilgesellschaft in den Integrationsprozessen junger Menschen mit muslimischem Hintergrund. Die Projektarbeit bietet eine neue Perspektive für besseres Verstehen und zur Demonstration des Übergangs zu einem neuen Regionalismus.

Schlüsselbegriffe

Jugend, Migranten, benachteiligt, soziale Netzwerke, LOCALYOUTH, Lokalismus, Lokalpatriotismus

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