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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Shaping the future of electronic identity

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Innovative elektronische Ausweise bieten Bürgern eine enorme Auswahl an Dienstleistungen des öffentlichen und privaten Sektors

Im Rahmen eines EU-Projekts wurde eine sichere elektronische Identitätsinfrastruktur entwickelt, die großflächig in Europa eingesetzt werden und dabei viele Dienstleistungen anbieten und die Wettbewerbsfähigkeit ankurbeln könnte.

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Vom Nutzeraccount für öffentliche Dienstleistungen bis hin zum Benutzerkonto für ein Bekleidungsunternehmen – unsere täglichen Transaktionen führen wir häufig online mithilfe mehrerer unterschiedlicher elektronischer Identitäten aus, auf die wir über Passwörter zugreifen. Aber diese Identitäten bringen auch sicherheitsbezogene Probleme mit sich, und es fällt schwer, als Nutzer bei all den vielen unterschiedlichen Passwörtern und Accounts den Überblick zu bewahren. Ein überall verfügbares, vertrauenswürdiges und sicheres elektronisches Identitätssystem könnte Abhilfe schaffen. Forscher eines EU-finanzierten Projekts, FUTUREID, entwickelten ein innovatives elektronisches Identitätssystem, das Nutzern Zugriff auf eine Vielzahl von Dienstleistungen ermöglichen könnte, z. B. Accounts für eHealth-Angebote, Online-Banking und Online-Shopping – und das alles innerhalb eines sicheren Systems. Das Konzept basiert auf elektronischen Ausweiskarten, die bereits in vielen EU-Ländern verwendet werden, etwa in Belgien, Österreich und Estland. Allerdings wird das Einsatzgebiet von eID-Karten durch FUTUREID erweitert und beinhaltet auch den Zugriff auf Dienstleistungen in gesundheitlichen, juristischen und polizeilichen Angelegenheiten sowie auf Security-Tokens, die von Banken und im privaten Sektor verwendet werden. "Identitätsdiebstahl ist ein immenses Problem bei der passwortbasierten Authentifizierung, und durch eID-Systeme wird solch ein Diebstahl für die Angreifer deutlich kostspieliger", erklärt Heiko Roßnagel, der FUTUREID-Projektkoordinator. "Sichere und vertrauenswürdige Identitäten werden immer wichtiger, um die steigende Zahl der im Internet durchgeführten Transaktionen zu unterstützen. Sie spielen eine entscheidende Rolle dabei, dass im EU-Binnenmarkt alles effizient abläuft", merkt Roßnagel an. "Ein Großteil der Wettbewerbsfähigkeit Europas hängt davon ab, eine neue Methode zu finden, mit der die überaus anfälligen elektronischen Identitäten, die auf Passwörtern basieren, ersetzt werden können", fügt er hinzu. Mit dem eID-System, das im Rahmen des Projekts entwickelt wurde, können Nutzer ihre bestehenden elektronischen Identitäten verwenden. Das FutureID-System ist darauf ausgelegt, sämtliche eID-Karten, Tokens und mobile Identitätstechnologien zu unterstützen und mit derzeitigen eID-Infrastrukturen interagieren zu können. "Ziel des FUTUREID-Verfahrens ist es, bestehende Systeme zueinander kompatibel zu machen, den Datenschutz auszubauen und darüber hinaus eine konsistente Nutzererfahrung bei vielen unterschiedlichen Dienstleistungen zu schaffen", erklärt Roßnagel. Man erhofft sich, mit dem Projekt zwei Gruppen ansprechen zu können: auf der einen Seite die Nutzer, die sich für eine Vielzahl von Diensten interessieren, und auf der anderen Seite die Dienstleister, die durch die potentiell hohe Anzahl von Nutzern dazu animiert werden, in das eID-System zu investieren. "Dank FUTUREID haben Unternehmen im Privatsektor die Möglichkeit, Dienstleistungen auf einem im Wesentlichen offenen Markt für Vermittlungsdienste anzubieten. Dadurch werden wettbewerbsorientierte Preise, flexible Reaktion auf die Nachfrage auf dem Markt, die Unterstützung von Nischenmärkten sowie technologische Innovation begünstigt", erklärt Roßnagel. Gleichzeitig können Nutzer entscheiden, wie viele persönliche Daten sie preisgeben möchten, wodurch das System auch für Nutzer attraktiv wird, die Bedenken bezüglich des Datenschutzes haben. "Derzeit geben einige eID-Systeme alle Daten, die in einigen eIDs enthalten sind, an jeden Dienstleister weiter, selbst wenn eigentlich nur die Staatsangehörigkeit oder ein Altersnachweis erforderlich ist", erläutert Roßnagel. "Durch FUTUREID ändert sich das", merkt er an. Zwar befinden sich eIDs noch in der Frühphase, was aber jetzt schon feststeht, ist, dass das Internet sich weiterentwickeln muss, bis der Einsatz von Passwörtern nicht mehr notwendig ist, damit es in der Zukunft weiterhin nützlich und sicher bleiben kann. In einigen europäischen Ländern wurden eIDs bereits eingeführt, aber es mangelt derzeit noch an Dienstleistungen, die die Nutzer dazu bewegen, ihre eIDs zu aktivieren, die Kartenlesegeräte oder andere Systeme zu installieren und sich ihre PIN zu merken. "Deshalb haben wir uns mit FUTUREID so sehr auf den privaten Sektor konzentriert, denn nur von dort kommen Dienstleistungen, die die Verwendung von eIDs für die Bürger attraktiv und lohnenswert machen", erklärt Roßnagel. Das Projekt ist nun abgeschlossen und die Schlüsselkonzepte für eine erfolgreiche und nachhaltige Einführung einer großflächigen Identitätsmanagementinfrastruktur in Europa und darüber hinaus sind vorhanden. "Die Gespräche mit einer wichtigen Interessengruppe darüber, wie sich der großflächige Einsatz dieser Technologie am besten demonstrieren lässt, sind bereits in die zweite Runde gegangen", erläutert Roßnagel.

Schlüsselbegriffe

FUTUREID, elektronische Identität, IT-Sicherheit, Passwort, eID, Datenschutz

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