Molekulare Mechanismen von Immunschwäche
Eine Reihe von seltenen Erkrankungen sind durch eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen von Kindheit an geprägt. Diese primären IS sind in der Regel erblich und werden auch als angeborene Immunschwächen bezeichnet. Die Untersuchung der familiären hämophagozytischen Lymphohistiozytose und des Griscelli-Syndroms deckte die entscheidende Rolle der Mitglieder von Proteinfamilien auf, die den Vesikeltransport und die Membranfusion regulieren. Loss-of-function-Mutationen in diesen Proteinen führten zu natürlichen Killerzellen (NK) und CD8+ T-Zellen, die nicht in der Lage sind, Infektion zu bekämpfen, was zu einem lebensbedrohlichen Skepsis-Ähnlichen Zustand führt. Die genaue Funktion dieser Proteine bei der Granulatfreisetzung ist noch nicht unvollständig erforscht. Ziel des EU-geförderten Projekts MOLMECHSNKTOX (Molecular mechanisms of natural killer cell cytotoxicity) war es, präsynaptische Signalkaskaden, die zu NK-Zell-Exozytose führen, und subzelluläre Ereignisse, die zur Granulatfreisetzung führen, zu untersuchen. Die Forscher verwendeten in dieser Studie einen fächerübergreifenden Ansatz mit innovativen Möglichkeiten in Zellbiologie, Immunologie und Proteomik. Bisher wurden nur wenige verursachende Gene von IS identifiziert und der Großteil der klinischen Fälle bleibt ungeklärt. Das in der aktuellen Studie gewonnene Wissen trug wesentlich zum Verständnis der komplexen molekularen Mechanismen bei der NK-Zell-Lyse Granulat-Exozytose bei. Diese Erkenntnisse ermöglichen die Diagnose und Behandlung von Patienten mit verschiedenen Immundefektsyndromen.
Schlüsselbegriffe
Immundefektsyndrome, Autoimmunität, natürliche Killer, MOLMECHSNKTOX, Zellexozytose