Finalisten des EU-Descartes-Preises bekannt gegeben
Die zehn Finalisten des Descartes-Preises 2002 sind aus einer Rekordzahl von 108 Bewerbungen ausgewählt worden. Der Gewinner des europäischen Preises für herausragende wissenschaftliche Leistungen, der von der GD Forschung gesponsert wird, wird am 5. Dezember auf einer Veranstaltung in München bekannt gegeben. Ziel des mit einer Million Euro dotierten Wettbewerbs ist die Auszeichnung von wissenschaftlichen Projekten, die zur Wettbewerbsfähigkeit Europas beitragen und sich der Belange der Bürgerinnen und Bürger annehmen. EU-Forschungskommissar Philippe Busquin sagte bezüglich der Rekordzahl viel versprechender Teilnehmer: "Ich begrüße das steigende Interesse am Descartes-Preis." In Bezug auf die Veranstaltung selbst sagte er: "Wir benötigen in Europa mehr Forschung in Zusammenarbeit mit unseren besten Wissenschaftlern aus verschiedenen Ländern. Mit Hilfe des Descartes-Preises möchten wir Wissenschaftlerteams, die durch europäische Zusammenarbeit herausragende Leistungen erbringen, fördern und auszeichnen." Tatsächlich ist die Zusammenarbeit ein Schlüsselthema des Preises, da nur diejenigen Teams nominiert werden, die Partner aus mindestens zwei Mitgliedstaaten oder assoziierten Staaten umfassen. Dieses Jahr liegt die durchschnittliche Zahl der nationalen Partner pro Team bei neun. Dies zeigt, dass die Veranstaltung ihr erklärtes Ziel der Förderung der Zusammenarbeit und des Wissensaustausches erreicht zu haben scheint. Die diesjährigen Finalisten decken unter anderem die Bereiche Medizin, Ingenieurwesen, Chemie und Sozialwissenschaften ab. Letztere werden dieses Jahr von einer Studie über geschlechtsspezifische Unterschiede auf der politischen und wirtschaftlichen Führungsebene vertreten. Die Einzelheiten für einen der Finalisten müssen noch bestätigt werden. Die neun anderen Projekte, die für das Finale ausgewählt wurden, sind: - Geowissenschaften: "Struktur und Zusammensetzung des tiefen Erdinneren" - Neue Entdeckungen im Erdinneren liefern Antworten auf die Ursprünge von Naturkatastrophen. - Informationswissenschaften: "Mikromaschinell gefertigte Schaltkreise für Mikrowellen- und Millimeterwellen-Anwendungen" - Paneuropäische Zusammenarbeit führt zur Entwicklung neuer Kommunikationstechnologien. - Biowissenschaften: "Auslösung von Multipler Sklerose: strukturelle, funktionale und pathologische Studien" - Auf dem Weg zu neuen Medikamenten zur Behandlung von Multiple-Sklerose-Patienten. - Sozialökonomie: "Geschlechtsspezifische Unterschiede bei den politischen und wirtschaftlichen Führungskräften in Industrieländern" - Männermonopol im öffentlichen Leben erschließt sich den Frauen. - Grundlagenwissenschaften: "Lösung des Rätsels der Gammastrahlenausbrüche: die größten Explosionen des Universums" - Die größten Explosionen des Universums seit dem Urknall. - Ingenieurwesen: "Rationale Produktion und verbessertes Arbeitsumfeld durch selbstverdichtenden Beton" - Neuer Beton zur Verbesserung der Gesundheit und Sicherheit der Arbeiter. - Grundlagenwissenschaften: "Chemische Morphogenese" - Chemische Reaktionen als Ursache für die Streifen von Zebras oder die Motive von Muscheln. - Informationswissenschaften; "ACQUIRE: Advance Quantum Information Research (Fortgeschrittene Forschung im Bereich Quanteninformation)" - Wissenschaftler überwinden das Quantenrauschen zur Verbesserung der optischen Telekommunikation. - Ingenieurwesen: "Petrify: Methode und Werkzeug zur Logiksynthese asynchroner Schaltkreise" - Neue asynchrone Schaltkreise: kostengünstigere und unkompliziertere Konstruktionen.