Studie der Kommission über die Verschmutzung von Seen und Flüssen
Eine von der Europäischen Kommission in Auftrag gegebene Studie über das Problem der Phosphorbelastung von Seen und Flüssen empfiehlt ein Verbot von Detergenzien auf Phosphatbasis und eine strengere Einhaltung der Richtlinie über die Behandlung von kommunalem Abwasser von 1991. Diese Empfehlungen gründen auf der Analyse von Messungen, die in EU-Mitgliedstaaten und Drittländern durchgeführt wurden, um die rapide Eutrophierung von Oberflächengewässern und die damit einhergehende Umweltbelastung aufzuhalten. Die natürliche Eutrophierung ist ein allmählicher Alterungsprozess von Seen und Flüssen, der sich über Tausende von Jahren hinzieht und bei dem sie vor allem immer mehr Algen produzieren. Phosphate regen die Produktion von Algen stark an. Ein hoher Algenbestand kann jedoch zum Absterben von verschiedenen Fischarten und zu anderen ökologischen Schäden führen. Bei den drei Hauptverursachern der künstlichen Phosphorbelastung von Gewässern handelt es sich um Detergenzien auf Trinatriumpolyphosphat-Basis, ungenügend gereinigte Abwässer und die Landwirtschaft. Die Analyse der Methoden, mit denen verschiedene Länder den Prozess der Eutrophierung umkehren konnten, hat gezeigt, dass dazu eine Reduzierung der Phosphorbelastung um 70 bis 90 Prozent notwendig ist. Mit anderen Worten: Die punktuelle Bekämpfung der Phosphorbelastung hat nur begrenzte Auswirkungen auf die Wasserqualität. Im Hinblick auf die effektive Behebung dieses Problems umfasst die Studie daher Empfehlungen zur Senkung aller drei Arten der Belastung. Im Einzelnen sind dies: - Ein allgemeines Verbot von Trinatriumpolyphosphaten in Haushalts-Detergenzien in allen Mitgliedstaaten; - die vollständige Umsetzung der Richtlinie über die Behandlung von kommunalem Abwasser; - die Untersuchung von empfehlenswerten Verfahren in der Landwirtschaft zur Verminderung der von ihr ausgehenden Phosphorbelastung von Oberflächengewässern. Von dieser Vorgehensweise erhofft man sich einen ersten Schritt zur Behebung der ökologischen Schäden, die in zahlreichen europäischen Seen und Flüssen bereits festzustellen sind.