Click-Chemie für superhochauflösende Fluoreszenzmikroskopie
Fortschritte in der Lichtmikroskopie förderten hochmoderne Technologien wie Optik, Messtechnik und Software, bei Markierungstechniken bestehen jedoch immer noch Lücken. Das EU-finanzierte Projekt NUPTAG (Protein-engineering based approach for super-resolution imaging of nucleoporin-chromatin interactions) generierte daher neue Methoden, um Proteine mit kleinen Farbstoffmolekülen zu markieren, die neueste Verfahren aus der chemischen Biologie und des Protein-Engineering ergänzen. Die Forscher erweiterten hierfür den genetischen Code und kombinierten auf einzigartige Weise zwei sehr schnell ablaufende chemische Reaktionen, um die Proteine zweifarbig zu markieren. Das Verfahren wurde bereits in mehreren Fachartikeln veröffentlicht und zum Patent angemeldet. Mit der neuen Technik gelang es, verschiedene Populationen von Membranproteinen wie Insulinrezeptoren oder Virus-ähnliche Partikel zu markieren. Weiterhin soll sie die Analyse von Kernporen vereinfachen, die als Kanäle für den Transport von Materialien und Proteinen in und aus dem Zellkern fungieren und damit die Genexpression regulieren. NUPTAG ebnete damit den Weg für die nicht-invasive Markierung von Zellen. Ein solcher Tag ist die derzeit kleinstmögliche Markierung und eignet sich für lebende Zellen, was sehr von Vorteil ist. Um die Techniken zu verbessern, arbeitet das Forscherteam aktiv mit internationalen Projekten zusammen.
Schlüsselbegriffe
Click-Chemie, superauflösende Mikroskopie, Fluoreszenzfarbstoff, NUPTAG, Kernmembran, Erweiterung des genetischen Codes