Bessere Herztransplantate für Kinder
Bislang sind die Methoden, um Patientenzellen für die Züchtung von künstlichem Gewebe für Herztransplantate zu gewinnen, invasiv, riskant und zeitaufwändig. Damit besteht echter Bedarf nach "zellfreien" Alternativen, die mitwachsen, sich anpassen und regenerieren. Die EU-finanzierte Initiative LIVAGRAFT (Improvement of the clinical applicability of tissue-engineered vascular grafts, as new regenerative therapy for children with congenital cardiovascular malformations) sollte vorgefertigte Transplantate für die Behandlung von Kindern mit angeborenen Herzkrankheiten entwickeln. LIVAGRAFT züchtete im Labor Gefäßtransplantate (tissue-engineered vascular grafts, TEVG) und entwickelte ein Verfahren zur Kultivierung und anschließender Entfernung der Zellen. Um ein geeignetes Protokoll zu erstellen, wurden Inkubationszeit und Aufreinigung optimiert. Das Forscherteam sollte zeigen, dass diese dezellularisierten Transplantate beim Patienten genauso mitwachsen und sich anpassen wie zelluläre TEVG. Sie implantierten TEVG, die aus menschlichen Zellen deriviert worden waren, um eine Pulmonalarterie am Tiermodell zu ersetzen und dessen Langlebigkeit zu demonstrieren. Die Projektpartner zeigten erstmals, dass ein präklinisches vorgefertigtes Gefäßtransplantat, das sich regenerieren kann, enormes klinisches Potenzial hat, und auch, dass diese Transplantate zellulären TEVG durchaus ebenbürtig sind. Das Team bestätigte, dass sich die dezellularisierten Transplantate an das kindliche Wachstum anpassen können. Die Forscher arbeiteten mit dem Schweizer Projekt TransMed LifeMatrix, zusammen, damit das Produkt den EU-Vorschriften für den menschlichen Gebrauch entspricht. Die Ergebnisse von LIVAGRAFT werden Patienten zugute kommen, indem die Wartezeit verkürzt, erneute chirurgische Eingriffe vermieden und Gesundheitskosten gesenkt werden.
Schlüsselbegriffe
Herztransplantation, Kinder, angeborene Erkrankungen, LIVAGRAFT, Züchtung von Gefäßtransplantaten