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GAS SEEPS AND SUBMARINE SLIDES IN THE EASTERN MEDITERRANEAN: TOWARD COMPREHENSIVE GEOHAZARD PREVENTION

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Studium von Sickerungen und Rutschungen für die sichere Gasförderung im Mittelmeer

Massive Kohlenwasserstoffvorkommen wurden im Levantinischen Meer im östlichen Mittelmeerraum entdeckt. Eine EU-Initiative erkundete die Gefährdungsbeurteilung und Risikominderung, um Kohlenwasserstoff sicher aus diesem Erdgasfeld zu fördern.

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Das Levantinische Meer vor der Küste Israels besitzt ein reichhaltiges Vorkommen an Kohlenwasserstoffen. Mit über 25 Billionen Kubikfuß Erdgas, stellt es einen der größten Offshore-Gasfunde der letzten zehn Jahre weltweit dar. Für Offshore-Konstruktionen wie unterseeische Pipelines und Bohrinseln, um diese Kohlenwasserstoffvorkommen zu entwickeln, sind detaillierte Gefährdungsbeurteilungen erforderlich. Zuverlässige Daten über die Häufigkeit, Ursachen und Folgen von Massenbewegungen und ihr Zusammenhang mit Gasaustritten sind wichtig bevor eine sichere Förderung beginnen kann. Das EU-finanzierte Projekt GASTIME (Gas seeps and submarine slides in the eastern Mediterranean: Toward comprehensive geohazard prevention) hat sich mit dem Studium der Gestaltungsmechanismen befasst, die hinter Gasaustritten tief im Levantinischen Meer liegen, und mit ihrem Zusammenhang mit der Hangstabilität. Die Projektpartner führten eine umfangreiche geologische Untersuchung des Beckens auf der Basis der seismischen Interpretation von 2D- und 3D-Datensätzen durch. Diese Daten wurden dann mit Informationen kombiniert, die aus den Bohrlöchern und Kernen gewonnen wurden. Die Ergebnisse legen Nachweise für einen Fluidstrom und die damit verbundenen Merkmale im tiefen Becken und im angrenzenden israelischen Kontinentalschelf vor. Die Schlote des Tiefbeckens weisen auf Episoden von Fluidströmungsaktivität während des mittleren und späten Pliozäns hin. Diese Rohrstrukturen können auch ein potenzielles Risiko für Tiefsee-Exploration und Entwicklung darstellen. Eine andere Studie deckte mehr als 140 einzelne hügelige Strukturen auf, die sich auf dem äußeren Kontinentalschelf vor Zentralisrael befinden. Mehrere rohrartige Wipeout-Zonen und helle Flecken wurden zusammen mit Phasenumkehrung unterhalb dieser Hügel identifiziert. Dies zeigt ihre mögliche Verbindung mit tief liegenden Flüssigkeiten. Das GASTIME-Team zeichnete die Massentransporteinlagerungen (mass transport deposit units, MTD) an den Hängen des Beckens auf und interpretierte diese. Es identifizierte auch bisher nicht erkannte Strukturen, die unterschiedliche Transportentfernung, Mechanismen und Kinematik für jede MTD offenbaren. Ergebnisse zeigen, dass die MTD der Schlüssel für die Wechselwirkung mit den aufsteigenden Flüssigkeiten aus tiefen Kohlenwasserstoffquellen sind. GASTIME wird den Weg für eine sichere Gewinnung von Kohlenwasserstoffen ebnen, indem es einen neuen Einblick in die geologischen Prozesse geben wird, die die Fluidströmungssysteme im Becken und an seinem angrenzenden Kontinentalschelf beeinflussen.

Schlüsselbegriffe

Kohlenwasserstoffvorkommen, Levantinisches Becken, GASTIME, aussickerndes Gas, submarine Hangrutschung

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