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Modulatory capacity: Understanding individual differences in the relationship between sensory input and pain perception

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Messung der Schmerzreaktion

Das Schmerzempfinden warnt vor drohenden Gefahren und Verletzungen, ist aber bei jedem Menschen anders ausgeprägt. EU-finanzierte Forscher untersuchten nun sensorischen Input und Schmerzempfinden, um die Ursache intraindividueller Variationen bei der Schmerzmodulation zu klären.

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Das EU-finanzierte Projekt MODULATORY CAPACITY (Modulatory capacity: Understanding individual differences in the relationship between sensory input and pain perception) entwickelte neue Gehirn- und Verhaltensmodelle und ermittelte Faktoren, die die individuellen Unterschiede bei der Schmerzmodulation erklären können. Das Projekt wurde hierfür in drei Hauptbereiche gegliedert. Bei 69 Studienteilnehmern wurden Daten über statische und dynamische quantitative sensorische Tests und Fragebögen erfasst und die kognitive und emotionale Schmerzmodulation ermittelt. Außerdem wurden bei 40 dieser Teilnehmer Daten im Ruhezustand und aus fMRT-Scans (funktionelle Magnetresonanztomographie) bei Schmerzevozion erfasst. Die Ergebnisse zeigten individuelle Variationen bei der sensorischen und emotionalen Reaktionsfähigkeit sowie Konnektivität der absteigenden Modulationsschemata im Gehirn. Die Forscher untersuchten auch Einflüsse von Geschlecht und Geschlechtszugehörigkeit auf die Teilnahme an der Studie, um Voreingenommenheit oder selektive Probenahme zu vermeiden. Dies ist entscheidend, da es die Generalisierbarkeit von Schmerzreaktionen über Geschlecht und Geschlechtsidentifikation hinaus erlaubt. Die Daten von 137 Teilnehmern enthüllten die Wahrscheinlichkeit einer Verfälschung durch Geschlechtsunterschiede bei Studien zur Schmerzansprechrate. Im dritten Projekt untersuchten die Forscher neuronale Schmerzreaktionen bei Personen mit angeborener Schmerzunempfindlichkeit. Bemerkenswerterweise ähnelte deren neuronale "Schmerzmatrix" der Reaktion gesunder Individuen, was zeigt, dass bessere Neuroimaging-Marker für Schmerzen benötigt werden. Die Studienergebnisse wurden auf mehreren internationalen Konferenzen, öffentlichen Foren und in Massenmedien vorgestellt, und mehrere Forschungsbeiträge sind in Vorbereitung. MODULATORY CAPACITY charakterisierte damit neuronale Mechanismen der Schmerzreaktion und untersuchte die Rolle potenzieller Hirn- und Verhaltensmarker bei der Schmerzmodulation. Künftige Forschungen werden sich primär mit klinischen Schmerzpopulationen befassen, um neue klinisch anwendbare Marker für die emotionale und kognitive Schmerzmodulation zu finden und zu validieren. Anwendungsbereiche sind die Messung und Vorhersage chronischer Schmerzreaktionen nach medizinischer Intervention (Chirurgie).

Schlüsselbegriffe

Schmerzreaktion, sensorischer Input, Schmerzempfinden, Schmerzmodulation, MODULATORY CAPACITY

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