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Regulation of Pathogenic CD4 T Cell Responses in Inflammatory Bowel Disease

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T-Zellen bei der entzündlichen Darmerkrankung 

Die Zusammensetzung der Darmflora und ihre Wechselwirkung mit dem Immunsystem des Wirts haben großen Einfluss auf die Gesundheit des Wirts. Zu verstehen, wie die Störung dieses Zusammenspiel zu einer Darmentzündung führen kann, ist von großer biomedizinischer Bedeutung.

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Eine permanente Störung des Gleichgewichts zwischen Mikrobiota und Immunsystem kann zur Entwicklung von entzündlicher Darmerkrankungen (IBD) wie Morbus Crohn (CD) und Colitis ulcerosa (UC) führen. Obwohl die genaue Ätiologie von IBD noch nicht bekannt ist, herrscht Konsens darüber, dass verschiedene genetische, ökologische, mikrobielle und immunologische Faktoren beteiligt sind. Im Mittelpunkt dieser anomalen Reaktion des mukosalen Immunsystems stehen verschiedene entzündliche Cytokine, und das therapeutische Targeting bestimmter entzündlicher Moleküle wie TNF-α hat vielversprechende Ergebnisse gezeigt. Das EU-geförderte Projekt GUT TC PHENOTYPES (Regulation of pathogenic CD4 T cell responses in inflammatory bowel disease) untersuchte die Rolle von pathogenen CD4+ T-Zellen bei IBD sowie die molekularen Ereignisse, die ihre Aktivierung induzieren. Hierzu isolierten sie CD4+ T-Zellen von gesunden Spendern und IBD-Patienten und analysierten ihre Reaktivität gegen pathogene Bakterien und welche aus der Darmflora. Die Ergebnisse zeigten, dass Mikrobiota-reaktive CD4+ T-Zellen hauptsächlich einen Memory-Phänotyp hatten, der sowohl in Blut als auch im Darmgewebe als Teil des normalen menschlichen T-Zellen-Repertoires vorkommen. Das Vorhandensein dieser Zellen wies nicht unbedingt auf gestörte Wechselwirkungen zwischen Wirt und Mikrobiota hin. Darüber hinaus entdeckte das Konsortium, dass das Zytokin Onkostatin-M (OSM) und dessen Rezeptor bei IBD stark exprimiert wurden und Darmentzündung förderten, indem sie im Darm vorkommende Stromazellen aktivieren. Interessanterweise schwächte die genetische Deletion oder die pharmakologische Hemmung von OSM in einem Tiermodell von Anti-TNF-refraktärer IBD die Kolitis signifikant ab. OSM könnte somit als potenzieller Biomarker und therapeutisches Ziel bei IBD dienen, mit Relevanz für Patienten, die refraktär gegenüber Anti-TNF-Behandlung sind. In Anbetracht der zunehmenden Häufigkeit von IBD und ihrer sozioökonomischen Belastung sind solide Behandlungslösungen dringend erforderlich. Das Targeting des immunologischen Gedächtnisses, das die Darmentzündung aufrechterhält, stellt daher einen gültigen neuen Therapieansatz gegen IBD dar.

Schlüsselbegriffe

Darmmikrobiota, entzündliche Darmerkrankung, Morbus Crohn, GUT TC PHENOTYPES, Oncostatin-M

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