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Inhalt archiviert am 2023-01-01

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Laut einer neuen Studie wirkt sich der globale Wandel weniger als erwartet auf das Ökosystem aus

Wissenschaftler, die sich mit den Auswirkungen verschiedener Tierarten auf Pflanzengemeinschaften beschäftigen, sind zu unerwarteten Ergebnissen gekommen. So könnte das Ökosystem womöglich weniger vom globalen Wandel beeinflusst werden, als bisher angenommen. Naturwissenschaf...

Wissenschaftler, die sich mit den Auswirkungen verschiedener Tierarten auf Pflanzengemeinschaften beschäftigen, sind zu unerwarteten Ergebnissen gekommen. So könnte das Ökosystem womöglich weniger vom globalen Wandel beeinflusst werden, als bisher angenommen. Naturwissenschaftler aus Deutschland, Finnland und dem Vereinigten Königreich, die in der Ecotron-Forschungsstation in England mit der Untersuchung der Auswirkungen des globalen Wandels auf die Artenvielfalt des Bodens beschäftigt sind, haben festgestellt, dass Pflanzengemeinschaften sich zwar grundlegend verändern, je nach dem, welche Tiere in welcher Größe im Bereich ihrer Wurzeln leben, doch die Kennziffern des Ökosystems - z.B. der landwirtschaftliche Gesamtertrag oder die Fähigkeit, Kohlenstoff zu speichern - bleiben davon unberührt. Der Leiter des Experiments, Dr. Mark Bradford, erklärte: "Wie unsere Studie zeigt, haben Einflüsse auf Bodengemeinschaften, z.B. auf Grund des globalen Wandels, möglicherweise eine Veränderung der Funktionsweise des Systems zur Folge, dies hat aber keine besonderen Auswirkungen auf die Leistung des Systems, so etwa auf die produzierte Grasmenge." Für die Studie wurden 16 begehbare Kammern eingesetzt, deren Klima über Computer gesteuert wurde und die jeweils einen Quadratmeter schottische Wiese enthielten. Um eine kontinuierliche Wachstumsphase herzustellen, wurden die Bedingungen neun Monate lang auf Sommertemperaturen gehalten, und es wurden kleine, mittelgroße und große Bodentiere von Bakterien bis hin zu Käfern ausgesetzt. Auf Grund von früheren Experimenten waren die Wissenschaftler davon ausgegangen, dass die Gemeinschaften, in denen größere Tiere ausgesetzt wurden, höhere Erträge erzielen und mehr Kohlenstoff speichern würden. Aber trotz der völlig anderen Population von Tierarten ergaben die Messungen kaum Unterschiede. Eine mögliche Erklärung für diese Ergebnisse ist, dass sich die positiven und die negativen Auswirkungen auf die Bodenfauna ausgleichen, sodass es unter dem Strich zu keiner Veränderung des Ökosystems kommt. Dr. Bradford bemerkt jedoch, dass weitere Forschungsmaßnahmen notwendig seien, bevor die Auswirkungen der Veränderungen der Tierpopulation auf die Bodengemeinschaften im Ganzen beziffert werden können. "Weitere Studien könnten beweisen, dass solche Veränderungen sich erst nach längerer Zeit bemerkbar machen, was nach unserem Erkenntnisstand durchaus der Fall sein könnte", sagte er.