Neues internationales Projekt zur Erforschung des Abbaus der Ozonschicht über der Arktis
Am 23. Oktober begann ein neues Projekt zur Erforschung des Abbaus der Ozonschicht über der Arktis, das sich aus Einzelvorhaben verschiedener Länder und der EU zusammensetzt und bei dem Flugzeuge, Ballons, bodengestützte Instrumente und Satelliten eingesetzt werden. VINTERSOL (Validierung internationaler Satelliten und Erforschung des Abbaus der Ozonschicht) wird eng mit einem Projekt der NASA in den USA koordiniert. An dieser gemeinsamen Initiative sind rund 350 Wissenschaftler aus der EU, Kanada, Island, Japan, Norwegen, Polen, Russland, der Schweiz und den USA beteiligt. Zum Netz gehören neun von der EU finanzierte Projekte. "Dieses gemeinsame Projekt steht im Zeichen des 1998 zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten geschlossenen Abkommens über die Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technik", erklärte EU-Forschungskommissar Philippe Busquin bei der Auftaktveranstaltung. "[Das Projekt] hilft uns, unseren Verpflichtungen aufgrund des Montrealer Protokolls über Stoffe, die zum Abbau der Ozonschicht führen, nachzukommen, unsere politischen Maßnahmen auf der Grundlage solider wissenschaftlicher Daten zu verbessern und Europa auf internationalem wissenschaftlichen Gebiet mehr Gewicht zu verleihen", sagte er. Das Projekt läuft bis Mitte 2004. Bei der ersten Phase liegt der Schwerpunkt auf der Arktis, bei der zweiten auf der Antarktis und bei der dritten auf Brasilien, wo atmosphärische Prozesse in den Tropen untersucht werden. Das Konsortium kann auf die Daten des ENVISAT-Satelliten der Europäischen Weltraumorganisation zurückgreifen. Im Januar 2003 werden die Forscher mit Hilfe des für große Höhen ausgelegten europäischen Luftfahrzeugs M55 Geophysica, des deutschen DLR Falcon und der DC-8 der NASA Messungen der Luftzusammensetzung in der Stratosphäre vornehmen. Es werden auch Forschungsballons in Kiruna aufsteigen.