Konferenz der dänischen Ratspräsidentschaft: Forderungen nach höherer Priorität für die Biotech-Forschung
Die Teilnehmer einer Konferenz der dänischen Ratspräsidentschaft über Biowissenschaften und Biotechnologie haben mehr interdisziplinäre Forschung in diesem Bereich gefordert und andere Maßnahmen zur Förderung des Sektors vorgeschlagen. Die vom dänischen Ratsvorsitz und der EU-Kommission organisierte Veranstaltung zielte auf die Identifizierung effektiver Strategien zur Umsetzung des Aktionsplans der Kommission für Biowissenschaften und Biotechnologie innerhalb des bevorstehenden Sechsten Rahmenprogramms ab. Die Delegierten diskutierten insbesondere, wie die Wettbewerbsfähigkeit verbessert und die Biotechnologieforschung nachhaltig gefördert werden kann. Der dänische Minister für Wissenschaft, Technologie und Innovation Helge Sander, der die Konferenz am 21. Oktober in Kopenhagen eröffnete, sagte: "Die Biotechnologie wird uns beim Erreichen des europäischen Ziels für das nächste Jahrzehnt unterstützen. Europa hat das ehrgeizige Ziel, zur wettbewerbsfähigsten wissensbasierten Volkswirtschaft der Welt zu werden." Bestimmte Ziele tauchten wiederholt in den Kommentaren der Teilnehmer auf, so beispielsweise die Notwendigkeit zur Erhöhung der öffentlichen und privaten Finanzierung der Biotechnologieforschung, die Bedeutung der Förderung des Interesses von Studenten an Naturwissenschaften und das Erfordernis einer weiteren Zusammenarbeit zwischen den Universitäten und der Industrie. Sander hob dieses letzte Thema hervor, indem er "einen laufenden Dialog zwischen Industrie, Universitäten und Forschungseinrichtungen" forderte. Svein Sjøberg, Professor an der Universität Oslo, erläuterte, wie schwierig es ist, Studenten zu finden, die in die Forschung gehen wollen. "Heutzutage wählen die jungen Menschen ihr Fach eher danach aus, was ihnen persönliche Zufriedenheit verschafft, und sie bleiben nicht lange in einem Unternehmen. Diese Merkmale sind nicht leicht vereinbar mit der naturwissenschaftlichen Forschung, die sehr langfristig ausgelegt ist", sagte er. Einige Abgeordnete wiederholten die Forderungen nach einer Aufhebung des Moratoriums für genetisch veränderte Organismen (GVO). Das Moratorium, das die Marktzulassung für sämtliche neuen genetisch veränderten Pflanzen oder Lebensmittel blockiert, wurde von einigen Mitgliedstaaten eingeführt, nachdem ihre Bürger Bedenken bezüglich GVO äußerten. Stefan Marcinowski vom Chemiekonzern BASF sagte: "Heutzutage werden GVO als Vorteil für die Landwirtschaft und die Produzenten angesehen. Die nächste Generation muss GVO auch als Vorteil für die Verbraucher betrachten." Viele der während der Konferenz angesprochenen Themen werden auf der Tagesordnung der Sitzung des Rates "Wettbewerbsfähigkeit" im November stehen, um einen Plan für die Strategie der EU zu Biowissenschaften und Biotechnologie zu diskutieren und anzunehmen.