Neues INNOGEN-Zentrum für die Gestaltung der Wissenschafts- und Technologiepolitik
In einem neuen Zentrum an der Universität Edinburgh werden sich Fachleute aus den Bereichen Naturwissenschaft, Technik, Wirtschaft und Recht mit der gesellschaftlichen Bedeutung der Genomik und dem Einfluss der Gesellschaft auf die Genomik befassen. Das INNOGEN-Zentrum, das durch den britischen Economic and Social Research Council (ESRC) mit zwei Millionen GBP (3,2 Millionen Euro) gefördert wird, soll als "Schmelztiegel" für Wissen und Information dienen. Die dort beschäftigten Fachleute werden die tiefgreifenden Folgen der Genomik für die Gesundheit, den Wohlstand und die Umwelt untersuchen. INNOGEN (Interdisciplinary Centre for Social and Economic Research on Innovations in Genomics) ist das Bindeglied zwischen der Universität Edinburgh und der Open University und Anlaufstelle für aktuelle Daten, die von Naturwissenschaftlern, der Wirtschaft, der Politik und öffentlichen Interessengruppen bereitgestellt werden. Es soll zur Gestaltung der Politik auf Gebieten wie der Biotechnologie, der Nahrungsmittelproduktion, der Gesundheitsfürsorge und neuartigen Arzneimitteln in den Industrie- und den Entwicklungsländern beitragen. Das Zentrum hat den Auftrag, die gesellschaftliche Bedeutung der Genomik und damit zusammenhängende Entwicklungen in der Biowissenschaftsbranche zu untersuchen. Fachleute werden die Struktur und die Dynamik dieses Sektors, die Einflüsse der Politik, der Gesetzgebung und der Gesellschaft sowie seine Bedeutung für das tägliche Leben untersuchen. Professor Joyce Tait, die erste Direktorin des Zentrums, erklärte: "Wir wollen ein international anerkanntes Zentrum aufbauen, damit Sozialwissenschaftler und der ESRC eine führende Rolle in der politischen, öffentlichen und innovationspolitischen Diskussion über Fragen der Biowissenschaften spielen können und um dank unseren vorhandenen Daten und wissenschaftlichen Nachweisen zur Gestaltung der Entwicklung der Biotechnologie beizutragen. Wir haben ein umfangreiches, innovatives Forschungsprogramm in der Grundlagen- und angewandten sozialwissenschaftlichen Forschung vor uns und werden mit Vertretern der Naturwissenschaften und anderen Beteiligten zusammenarbeiten und in Schlüsselbereichen zur Formulierung der Politik beitragen." Zu den vorgesehenen Forschungsthemen gehören Wissenschafts-, Innovations- und Wissensmanagement sowie Risiken, Regierungsführung und Regulierung. Zu den Themen zählen Innovationsprozesse in den Bereichen der Genomikbranche, die öffentliche und die private Organisation von genetischen Daten, das nationale und internationale politische Umfeld für die Genomik sowie die Untersuchung des Leistungsvermögens der Wissens- und Technologieflüsse in Lateinamerika, Asien und Afrika. Die Open University begrüßte die Initiative. David Wield, stellvertretender Direktor des ESRC-Zentrums, sagte: "Die Mitarbeiter der Open University freuen sich ganz besonders, dass sie ihr Fachwissen in der industriellen Dynamik, der Forschungszusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Hochschulen, den Risiken und der internationalen Entwicklung zusammen mit Edinburghs besonderen Stärken einbringen können. Dies ist eine wunderbare Gelegenheit, um, aufbauend auf der langen, produktiven Zusammenarbeit mit der Universität Edinburgh, weltweit nutzbare Forschung auf Weltniveau durchzuführen."
Länder
Vereinigtes Königreich