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Inhalt archiviert am 2023-01-01

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ESA-Projekt könnte Internet-Verbindungen in Lichtgeschwindigkeit ermöglichen

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) befasst sich zurzeit mit der Durchführbarkeit einer neuartigen Technik, die 1000-mal schnellere Internet-Verbindungen als die heutige Technik erlaubt. Die ESA prüft in diesem Zusammenhang den Einsatz der integrierten Optik bei zwei a...

Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) befasst sich zurzeit mit der Durchführbarkeit einer neuartigen Technik, die 1000-mal schnellere Internet-Verbindungen als die heutige Technik erlaubt. Die ESA prüft in diesem Zusammenhang den Einsatz der integrierten Optik bei zwei anstehenden Projekten, die erdähnliche Planeten aufspüren sollen. Die Projekte GENIE (Bodengestütztes Europäisches Nullungsinterferometer-Experiment) und Darwin werden beide mit mehreren Teleskopen die Lichtstrahlen von erdähnlichen Planeten bündeln und deren Atmosphären auf chemische Anzeichen für Leben prüfen. Zur Bündelung von Lichtstrahlen werden üblicherweise Spiegel und Linsen bewegt, um das Licht in die gewünschte Richtung zu lenken. Bewegliche Teile sind jedoch anfällig für Defekte, was bei um die Erde kreisenden Teleskopen, wie im Fall von Darwin, echte Probleme bereiten kann. Die integrierte Optik ist eine Alternative dazu. Um die Lichtstrahlen umzulenken, setzt sie miniaturisierte optische Systeme ein, die auf einen Mikrochip passen. Obwohl diese Technologie noch in den Kinderschuhen steckt, sind ihre weiteren Anwendungen offenkundig. Globale Kommunikationsnetze - etwa das Internet - nutzen Lichtstrahlen, um Daten mit hoher Geschwindigkeit entlang Glasfaserkabeln zu befördern. Diese Kabel können zurzeit Daten mit mehr als der Hälfte der Lichtgeschwindigkeit transportieren. "Staus" können auftreten, wenn die Lichtstrahlen bei einem Server oder Computer ankommen und in elektrischen Strom umgewandelt werden müssen, der sich Tausende Male langsamer als Licht bewegt. Bei der integrierten Optik würden die Datenpakete Licht bleiben und lediglich über den Chip in die richtige Richtung gelenkt. Die Geschwindigkeit von Internetverbindungen könnte sich damit bis um das Tausendfache erhöhen. Der Nutzen für die Web-Nutzer wäre beträchtlich. Die ESA hat Unternehmen, die sich mit der integrierten Optik beschäftigen, um Angebote für die Entwicklung der Technik für GENIE gebeten. Nächstes Jahr soll die Entscheidung fallen, ob die integrierte Optik oder traditionelle Techniken eingesetzt werden. "Was ich in diesen Vorschlägen sehe, stimmt mich sehr optimistisch", so Malcolm Fridlund, ESA-Projektwissenschaftler für Darwin und GENIE. "Ich weiß zwar noch nicht, ob es für die integrierte Optik im mittleren Infrarot kommerzielle Anwendungen geben wird, aber wenn wir sie nicht entwickeln, werden wir es nie erfahren."