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Inhalt archiviert am 2023-01-01

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Busquin verlangt bessere Arbeitsbedingungen für Forscher in Europa

EU-Forschungskommissar Philippe Busquin hat angekündigt, er werde die übrigen Kommissionsmitglieder auffordern, im Juni 2003 eine Mitteilung zu Forscherkarrieren in Europa vorzulegen. In seiner Rede auf einer Konferenz über Forscherlaufbahnen in Europa betonte Busquin am 16. ...

EU-Forschungskommissar Philippe Busquin hat angekündigt, er werde die übrigen Kommissionsmitglieder auffordern, im Juni 2003 eine Mitteilung zu Forscherkarrieren in Europa vorzulegen. In seiner Rede auf einer Konferenz über Forscherlaufbahnen in Europa betonte Busquin am 16. Dezember, auf dem Weg hin zu einem echten Europäischen Forschungsraum (EFR) müsse die Stellung der Forscher in Europa stärkere Beachtung finden. Er wies erneut darauf hin, dass die im Sechsten Rahmenprogramm (RP6) neu hinzugekommene Betonung der Humanressourcen und der Mobilität eine umgehende Reaktion auf die zunehmende Anerkennung der gesellschaftlichen Rolle der Forscher darstelle, und dies insbesondere, was die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Wettbewerbsfähigkeit und die Steigerung der Attraktivität der EU für Forschertalente in- und außerhalb Europas betreffe. "Diese Entwicklung ist notwendig, da es die Humanressourcen sind, auf die sich [....] ehrgeizige politische Ziele zum großen Teil stützen [....]. Dies gilt besonders für das Ziel, den EFR bis 2010 zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten Wirtschaftsraum der Welt zu machen", sagte Busquin. Erstmals seien im RP6 fast zehn Prozent des Haushalts (1,6 Millionen Euro) für Maßnahmen in den Bereichen Humanressourcen und Mobilität vorgesehen worden. Busquin machte jedoch verschiedene große Hindernisse für die ungehinderte Mobilität der Forscher in Europa aus. Vor allem verwies er auf die unzureichende Anerkennung von Abschlüssen und mangelnde gesellschaftliche und wirtschaftliche Daten, die nach seinem Ermessen den Rückgang der Forscherzahlen in Europa erklären: So geben in Deutschland und den Niederlanden 40 Prozent der jungen Hochschulabsolventen ihre wissenschaftliche Laufbahn in Europa während der entscheidenden Phase zwischen dem Erwerb des Doktortitels und der ersten Anstellung auf und wechseln entweder in lukrativere Branchen oder arbeiten außerhalb Europas in der Forschung weiter. Angesichts dieser Lage habe die Europäische Kommission in Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten und den Beitrittsländern mehrere dringende Initiativen gestartet, um die Arbeitsumgebung für Forscher in Europa zu verbessern, erklärte Busquin. Demnächst solle es ein Internetportal mit Informationsangeboten zu rechtlichen Fragen, finanziellen Möglichkeiten und Forschungsurlaub geben. Außerdem solle im ersten Halbjahr 2003 ein europäisches Netz der Mobilitätszentren entstehen, das Forschern und ihren Familien persönliche Unterstützung leistet. "[...] Forscher sind definitionsgemäß eine Bevölkerungsgruppe, die von Natur aus mobil ist. Allerdings sind die Bedingungen zu uneinheitlich, um dies Wirklichkeit werden zu lassen", sagte Busquin. Das Kommissionsmitglied ging außerdem auf ein Arbeitspapier ein, das am 16. Dezember im Mittelpunkt der Diskussion stand, und unterstrich die Bedeutung der folgenden Punkte für die Gewährleistung der Mobilität und eines geeigneteren Arbeitsumfelds für Forscher: - wettbewerbsfähige Gehälter; - kontinuierliche finanzielle Förderung während der gesamten Forscherlaufbahn; - ständiges Fortbildungsangebot auf allen Karrierestufen; - Wegfall der Altersbeschränkungen für Praktika und Fortbildungsprogramme; - Harmonisierung der Einwanderungsbedingungen für Forscher aus Drittländern; - Anerkennung der Mobilität in Steuerfragen und in der Gesellschaft (Versorgungssysteme); - Fortsetzung der Marie-Curie-Stipendien; - intensivere Zusammenarbeit zwischen Forschung und Wirtschaft zur Verbesserung der intersektoriellen Mobilität. Obwohl manche EU-Länder (Irland und in gewissem Maße auch Finnland) mehr Verbindungen zwischen der Forschung und Lehre und der Industrie geschaffen hätten, könnte die derzeit unzureichende intersektorielle Mobilität in den Augen Busquins sich als Hindernis für das vom Europäischen Rat im Jahr 2000 in Lissabon vereinbarte Ziel erweisen, 2010 drei Prozent des BIP der EU-Staaten für die Forschung aufzuwenden, wobei zwei Drittel der Mittel vom privaten Sektor stammen sollen.