ANVAR: Mehr Investitionen des Privatsektors von entscheidender Bedeutung für die Schaffung innovativer KMU
Die französische nationale Agentur für Innovation (ANVAR) hat betont, dass der öffentliche Sektor höhere Ausgaben des Privatsektors für Innovation fördern müsse. ANVAR forderte dies bei der Vorstellung der aktuellen Zahlen für Kapitalinvestitionen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im Januar in Frankreich. Laut ANVAR gaben innovative Unternehmen im Zeitraum von 1997 bis 1999 aufgrund hoher Innovationskosten 39,5 Prozent der Projekte auf. Anfang des Jahres 2000 verschlimmerte der weltweite Konjunkturrückgang diese Situation, da Finanzzentren weniger dazu bereit waren, in neue Innovationstechnologieunternehmen zu investieren. Infolgedessen gingen Unternehmensneugründungen im ersten Halbjahr 2002 auf fast 20 Prozent zurück, so ANVAR. Die von ANVAR vorgestellte Zusammenfassung deutet darauf hin, dass es unwahrscheinlich ist, dass es im Jahr 2003 zu einer ausreichenden Erhöhung der Risikokapitalinvestitionen kommen wird. Trotz der Verfügbarkeit öffentlicher Mittel können diese die Situation nur teilweise lösen: "Der Bedarf an Startup-Kapital ist für die Gründung von Unternehmen unverzichtbar." ANVAR weist darauf hin, dass ein ähnlicher Mangel an Investitionen in innovative Projekte von KMU in ganz Europa vorherrsche. Frankreich habe in der Tat ein akzeptables Niveau von Kapitalinvestitionen im Vergleich zu seinen europäischen Nachbarn aufrechterhalten. Im Jahr 2001 habe Frankreich bei den Kapitalinvestitionen an dritter Stelle und bei Investitionen in Unternehmen an zweiter Stelle gelegen. Seit 2000 habe es jedoch einen bedeutenden Rückgang von 36 Prozent im Bereich Kapitalinvestitionen gegeben, wobei nur 1.926 Unternehmen Investitionen erhalten hätten, im Vergleich zu 2.994 im Vorjahr. Sowohl die europäischen als auch die französischen Zahlen für das erste Quartal 2002 zeigten einen Rückgang der Kapitalinvestitionen, der sich im Jahr 2003 voraussichtlich nicht verbessern werde, so ANVAR. Als erstes seien Jungunternehmer von einem Rückgang der Kapitalinvestitionen betroffen, da sie ein zu hohes Risiko für Kapitalanleger darstellen. Europa investiere nur 0,4 Prozent des BIP in Aktivitäten von Jungunternehmern, im Vergleich zu 1,2 Prozent in den USA. In diesem Zusammenhang erwartet ANVAR, dass der öffentliche Sektor eine entscheidende Rolle hinsichtlich der Erhöhung von Innovationsinvestitionen spielen kann. Man hofft, dass die Gesetzesvorlage zu Innovationen, die im Dezember 2002 von Nicole Fontaine, der franzosischen Ministerin für Industrie, und ihrer Kollegin Claudie Haigneré, Ministerin für Forschung und neue Technologien, eingebracht wurde, zur Schaffung eines günstigeren Umfelds für Innovationsaktivitäten in Frankreich beitragen wird.
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