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Inhalt archiviert am 2023-01-13

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Chirac fordert internationale Bioethik-Konvention zur Verhinderung unseriöser Forschung im Hinblick auf das Klonen von Menschen

In dem Bestreben, die Forschung auf dem Gebiet des Klonens von Menschen anzugehen, hat der französische Präsident Jacques Chirac eine internationale Konvention über Bioethik gefordert. In einer Rede vor dem nationalen französischen Ethikkomitee am 23. Februar in Paris betonte...

In dem Bestreben, die Forschung auf dem Gebiet des Klonens von Menschen anzugehen, hat der französische Präsident Jacques Chirac eine internationale Konvention über Bioethik gefordert. In einer Rede vor dem nationalen französischen Ethikkomitee am 23. Februar in Paris betonte Präsident Chirac, es sei dringend erforderlich, Maßnahmen gegen "unseriöse" Forschungsaktivitäten wie diejenigen zu ergreifen, die das Unternehmen Clonaid im Auftrag der Sekte der Raelier durchgeführt haben soll. "Die Schockwelle, die um die Welt ging, als die Sekte behauptete, zum ersten Mal einen Menschen geklont zu haben, hat uns allen die Gefahren in Erinnerung gerufen, die mit perversem Wissen einhergehen", so der französische Präsident. Der Präsident betonte zwar den Wert der wissenschaftlichen Forschung, um Leiden, Krankheiten und Behinderungen drastisch einzuschränken, hob jedoch auch hervor, dass die jüngsten Entwicklungen die menschliche Würde erheblich bedrohen könnten. So gibt es zum Beispiel Hinweise dafür, dass das Interesse an Eugenik, der Forschung über die Verbesserung der Erbanlagen der menschlichen Rasse durch kontrollierte selektive Züchtung, wieder zugenommen hat, eine Erscheinung, "die man gerne zusammen mit sämtlichen Formen des Totalitarismus hätte verschwinden sehen". "Unseriöse Laboratorien führen verfrühte Tests neuer Moleküle an armen und hilflosen Bürgern durch [...]. Der Organ- und Gewebehandel führt zu einer schändlichen Form des illegalen Handels", so Chirac weiter. Laut Chirac stellen solche missbräuchlichen Aktivitäten eine Herausforderung für den kollektive Gewissen dar und müssen gestoppt werden. Darauf aufbauend erläuterte Chirac, er werde das französische Parlament auffordern, ein Gesetz zum Verbot jeglicher Formen des Klonens von Menschen zu verabschieden. Gleichzeitig würden in dem Gesetz geregelte Parameter festgelegt, so dass Forschung an embryonalen Zellen durchgeführt werden könnte, um Heilungsmöglichkeiten für Krankheiten wie Parkinson oder Diabetes zu finden. "Durch die Genehmigung und Bereitstellung eines Rahmens für die Forschung an embryonalen Stammzellen für einen Zeitraum von fünf Jahren [...] wird in dem Gesetzesvorschlag das Bestreben deutlich, ein angemessenes Verhältnis zu finden", erklärte der Präsident. Er betonte, dass es - obgleich die Verabschiedung von Gesetzen auf nationaler Ebene unerlässlich sei - unbedingt erforderlich sei, auch internationale Regeln für diese Art von Forschung einzuführen. Aus diesem Grund erklärte der französische Präsident seine Absicht, im Herbst einen Vorschlag für eine internationale Bioethik-Konvention bei der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) einzureichen. Chirac schloss seine Rede mit den Worten: "Wir müssen mit Einsicht, Geduld und einem Sinn für den Dialog voranschreiten".

Länder

Frankreich