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Mainstreaming Gender in the European Union after the Financial Crisis

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Zusammenhänge zwischen Gender Mainstreaming und Wirtschaftskrise

Eine EU-finanzierte Studie entwickelte einen interdisziplinären Ansatz, der beschreibt, warum Gleichstellungspolitik so schwer umzusetzen ist.

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Gender Mainstreaming (GM) ist ein erklärtes Ziel der EU und verdeutlicht ihr Engagement für Gleichstellung. Dennoch werden GM-Vorgaben meist nicht vollständig umgesetzt Bzw. ignoriert oder vernachlässigt, vor allem im wirtschaftspolitischen Bereich. Da aktuelle methodische Ansätze in der Politikwissenschaft keine adäquate Erklärung hierfür finden, entwickelte das Projekt MGINEUAFC (Mainstreaming gender in the European Union after the financial crisis) einen neuen Ansatz. Die Forscher erfassten detaillierte Daten zur politischen Umsetzung, die bislang noch ein Hindernis bei der Verwirklichung der EU-Gleichstellungsziele ist. Ihre Fallstudienanalyse zu GM in der EU-Wirtschaftspolitik seit der Finanzkrise lieferte neue Erkenntnisse zu den Instrumenten, die sowohl die Transformation als auch das Bestehenbleiben geschlechtsspezifischer Ungleichheit in der EU fördern. Weiterhin wurden neue Daten zum Effekt wirtschaftspolitischer EU-Maßnahmen gegen die Eurokrise auf Geschlechterungleichheit erhoben. Schließlich forschte das Team zur institutionellen Entwicklung der EU seit der Finanzkrise und wie die künftige GM-Politik aussehen könnte. Die Ergebnisse wurden in Buchkapiteln, Zeitschriftenbeiträgen und auf internationalen Konferenzen vorgestellt. Weiterhin wurden empirische Auswertungen der gesammelten Daten veröffentlicht. Einer dieser Beiträge wendet Erkenntnisse aus der feministischen politischen Ökonomie an, um Daten zu Aspekten zu erheben, die zu einer Vernachlässigung von Gender-Themen in der EU-Politik führen. Die Daten wurden aus verschiedenen Blickwinkeln analysiert, etwa, welche Lehren aus der "Krise" zu ziehen sind, welcher Zusammenhang zwischen Geschlechtergleichstellung und europäischer Demokratie besteht, inwieweit sich die Rolle des Europäischen Parlaments bei der Förderung von Geschlechtergleichstellung seit der Finanzkrise verändert hat und wie die Ordnungspolitik der EU die Beziehungen zwischen den EU-Mitgliedstaaten verändert hat. Das Team organisierte drei Konferenzrunden zu Gender-Fragen und Auswirkungen der Finanzkrise auf die EU. Hierzu fand auch ein zweitägiger internationaler Workshop mit 30 Gleichstellungsaktivisten, Forschern und Beratern statt. Die Konferenzergebnisse sollen in einem Blog für Wissenschaftler, Aktivisten und Berater veröffentlicht werden. Auf diese Weise kann ein breiteres Publikum wie Aktivisten, Zivilgesellschaft und Öffentlichkeit die Ergebnisse einsehen. Die Projektarbeit wird auch dazu beitragen, Kapazitäten im Europäischen Forschungsraum (ERA) zu erschließen.

Schlüsselbegriffe

Gender Mainstreaming, feministisch, Genderforschung, MGINEUAFC, Finanzkrise, Geschlechterungleichheit

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