Radarbildsystem der EU überwacht Aktivität des Vulkans Stromboli
Die Gemeinsame Forschungsstelle der Kommission (GFS) hat angekündigt, dass sie mit ihrem innovativen Radarbildsystem die Aktivität des Vulkans Stromboli in Italien überwachen wird. Nach der jüngsten Vulkantätigkeit, die die Region verwüstete, ersuchte das italienische Ministerium für Katastrophenschutz die GFS in Ispra (Italien), die Bodenbewegungen des Stromboli zu messen. Man hofft, mit dem hochauflösenden Radarsystem LISA (Linear Synthetic Aperture) Frühwarnungen bei Vulkantätigkeit sowie bei Gefahr von Erdrutschen an den Hängen des Vulkans zu ermöglichen. Das Radarbildsystem ist Teil eines breiteren Spektrums von Technologien, die für die Umwelt- und Risikoüberwachung in Europa eingesetzt werden. Es hat seine Zuverlässigkeit bereits bei der Überwachung von Verformungen an Dämmen und Brücken sowie der Entdeckung von Erdrutschen und der Überwachung von historischen Bauwerken bewiesen. "Um die europäischen Kapazitäten im Katastrophenschutz auszubauen, müssen wir die Forschung sowie technologische Anwendungen zur Verbesserung unserer Überwachungs- und Frühwarninstrumente unterstützen", so das für Forschung zuständige Kommissionsmitglied Philippe Busquin. Der Kommissar führte weiter aus: "Die Gewinnung exakter wissenschaftlicher Daten aus aktiven Vulkanen war jahrelang sehr problematisch. Der große Vorteil der Technologie des LISA-Radarbildsystems der GFS besteht in seiner Fähigkeit, Bodenbewegungen in Echtzeit zu überwachen. Dies wird es uns ermöglichen, die italienischen Behörden rasch zu informieren und die Bevölkerung vor Ort zu warnen. Und wir werden in der Lage sein, dieses System auch anderswo einzusetzen." Einige der Funktionen des Lisa-Radarsystems sind die Fernüberwachung, die Einsatzfähigkeit bei Tag und bei Nacht und die maximale Flexibilität im Hinblick auf Sichtkapazität und Beobachtungshäufigkeit. Speziell entwickelte LISA-Software ermöglicht den Wissenschaftlern die sofortige Verarbeitung und Analyse der Daten von der Bodenkontrolle aus: Das Radarsystem kann ebenfalls Messungen an Gebieten von wenigen Metern bis mehreren Kilometern durchführen und Nahaufnahmen von besonders interessanten Abschnitten des Vulkans liefern. Das LISA-System ist bereits auf dem Stromboli installiert und wird zur Zeit eingestellt und getestet.