Die EU und Russland verstärken ihre Zusammenarbeit im Weltraum
EU-Forschungskommissar Philippe Busquin und Juri Koptew, der Generaldirektor der russischen Raumfahrtorganisation Rosawiakosmos, sprachen am 19. März über mögliche Maßnahmen, die Zusammenarbeit im Weltraum weiter zu stärken. Während Busquin die Russische Föderation aufforderte, im Lenkungsausschuss für das Satellitenprogramm zur globalen Umwelt- und Sicherheitsüberwachung (GMES) mitzuarbeiten, bot Koptew an, Daten der russischen Erdbeobachtungssatelliten zur Verfügung zu stellen. Busquin und Koptew erörterten auf ihrem Treffen in Brüssel die bisherige und künftige Weltraumpartnerschaft zwischen der EU und Russland. Sie sprachen über die Notwendigkeit gemeinsamer Forschungsmaßnahmen im Rahmen des GMES-Programms, über Trägerraketen und über die Satellitenortungssysteme GALILEO und GLONASS. Busquin appellierte an die EU, vom russischen Beispiel zu lernen. "Sowohl die EU als auch Russland können bei einer Zusammenarbeit im Weltraum viel gewinnen: Sie bedeutet eine strategische Wahl für die industrielle Wettbewerbsfähigkeit unserer beiden Regionen", führte der Kommissar aus. "Die Europäische Union sollte in der Raumfahrt Eigenständigkeit anstreben. Russland bleibt auf diesem Gebiet unübertroffen und seine Erfahrungen sind für uns von unschätzbarem Wert." Busquin hob jedoch ebenfalls hervor, dass sich der Wissenstransfer in beide Richtungen bewegen werde: "Europa [besitzt] umfassende Kenntnisse im Technologietransfer, also bei der Nutzung von für den Weltraum entwickelten Technologien für industrielle und gewerbliche Anwendungen auf Erden." Russland kann nun erstmals unter dem Sechsten Rahmenprogramm als gleichberechtigter Partner an EU-Projekten teilnehmen. Eine enge Zusammenarbeit wurde ebenfalls im Mai 2002 mit der Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung der EU und Russlands über die Zusammenarbeit im Weltraum manifestiert. Die Vereinbarung wurde auf höchster Ebene getroffen und vom russischen Präsidenten Wladimir Putin, von Kommissionspräsident Romano Prodi und dem damaligen Präsidenten des Europäischen Rates José Maria Aznar unterzeichnet.