Parlament genehmigt Vorschlag zu klinischen Studien
Das Europäische Parlament hat einen Bericht zum Vorschlag der Europäischen Kommission über die Beteiligung der Gemeinschaft an einem Forschungsprogramm zur Entwicklung erschwinglicher Arzneimittel zur Behandlung von AIDS, Malaria und Tuberkulose im Rahmen einer Partnerschaft zwischen Europa und den Entwicklungsländern verabschiedet. Es wurde eine Reihe von Änderungsanträgen angenommen, wobei durch den überwiegenden Teil der Anträge der Forschungsumfang ausgedehnt werden sollte. Das vorgeschlagene Programm "Partnerschaft Europas und der Entwicklungsländer im Bereich klinischer Studien" (EDCTP) wird unter dem Sechsten Rahmenprogramm (RP6) laufen. Es wird sämtliche EU-Mitgliedstaaten und Norwegen mit Wissenschaftlern aus zahlreichen Entwicklungsländern zur Entwicklung neuer Arzneimittel und zur Durchführung klinischer Studien zusammenführen. In seiner Begründung zu den Änderungsanträgen sagte der Berichterstatter des Europäischen Parlaments, Gérard Caudron: Wenngleich der Schwerpunkt des Programms auf die drei in dem Vorschlag genannten Krankheiten (AIDS, Malaria und Tuberkulose) gelegt werden muss, "sollte die Forschung nicht abgeschottet werden". Er führt daher an, dass auch einige gleichzeitig vorhandene Infektionen, die bei dem Verlauf dieser Krankheiten eine Rolle spielen, ebenfalls Forschungsgegenstand sein sollten. Weitere Änderungsanträge heben die Tatsache hervor, dass die Produkte, die aus den geplanten klinischen Studien hervorgehen, für die Entwicklungsländer leicht zugänglich sein müssen. Außerdem sollte das Programm "bereits vorhandene, als aussichtsreich geltende Interventionen [...] berücksichtigen und neben der Entwicklung neuer Produkte in ihre Verbesserung [...] investieren", so Caudron. Die fünfjährige Mittelausstattung des Programms beträgt 600 Millionen Euro, wobei 200 Millionen Euro von der EU, 200 Millionen Euro aus nationalen Forschungsprogrammen und 200 Millionen Euro vom Privatsektor erbracht werden. Die Fördermittel in diesem Umfang seitens des Privatsektors müssen jedoch erst noch mobilisiert werden. Das EDCTP-Programm stellt eine neue Form der Zusammenarbeit gemäß Artikel 169 dar, die bislang noch nie umgesetzt wurde. Gemäß Artikel 169 kann die Gemeinschaft eine Beteiligung an Forschungsprogrammen mehrerer Mitgliedsstaaten vorsehen.