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PE2020 – Public Engagement Innovations for Horizon 2020

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Tools für das öffentliche Engagement machen europäische Forschung effektiver

Die Miteinbeziehung der Öffentlichkeit in die Entwicklung von Forschungsstrategien ist ein immer wichtigerer Aspekt der akademischen und angewandten Forschung. EU-Forscher haben ein Toolkit entwickelt, das Erkenntnisse und Empfehlungen bietet, um Forschungsorganisationen dabei zu unterstützen, das öffentliche Engagement (Public Engagement, (PE) in ihre Forschungsstrategie zu integrieren.

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Damit die Forschung einen echten Beitrag für die moderne Gesellschaft leisten kann, müssen Anforderungen aus der realen Welt adressiert und relevante Fragen beantwortet werden. Forschungsorganisationen sind auf Instrumente angewiesen, um über die öffentliche Stimmungslage und die Anforderungen der Öffentlichkeit Bescheid zu wissen. Die vor kurzem abgeschlossene EU-finanzierte Initiative PE2020 (Public engagement innovations for Horizon 2020) tauchte in mehr als 250 europaweit durchgeführte PE-Projekte ein, um innovative Methoden zu untersuchen, mit denen Forscher und Organisationen zur Lenkung ihrer Forschung die Öffentlichkeit miteinbeziehen können. Das Team kategorisierte und prüfte diese Projekte in Bezug auf die Entwicklung von Mechanismen und bewährten Verfahrensweisen. „Die durchschnittliche Universität oder Forschungsorganisation verfügt über sehr begrenzte Kapazitäten zur Förderung und Einbettung des öffentlichen Engagements in die aktuellen organisatorischen Praktiken“, sagt Adjunct Professor Mikko Rask, der Leiter der dreijährigen Untersuchung. „Wir stellten fest, dass eine der größten Herausforderungen im Bereich des öffentlichen Engagements ist, dass wissenschaftliche Forscher, Leiter von HR-Abteilungen oder Leiter von Universitäten selten über das Thema sprechen.“ Um dies zu adressieren, erstellten Prof. Rask und sein Team Quellen, die für Menschen, die an verbesserten Praktiken zur Miteinbeziehung der Öffentlichkeit in ihren Organisationen interessiert sind, Empfehlungen bieten. Diese Quellen wurde in einem frei zugänglichen digitalen PE-Toolkit organisiert. Prof. Rask hofft, dass das Toolkit Organisationen und Universitäten zur Entwicklung von Forschungspolitiken ermutigen wird, die auf das öffentliche Engagement ausgerichtet sind. „Dieses Toolkit erklärt warum, wie und wann öffentliches Engagement hilfreich sein kann und verdeutlicht die Komplexität eines guten öffentlichen Engagements. Das Toolkit adressiert außerdem zwei Themen, die üblicherweise vernachlässigt werden – warum und wie das öffentliche Engagement dauerhaft in Forschungsorganisationen eingebettet werden kann und warum und wie die Beteiligung der Öffentlichkeit in der Wissenschaft gefördert werden kann. Das PE2020-Team verfolgte zur Entwicklung der jetzt zur Verfügung gestellten Quellen einen methodischen Ansatz. Zunächst wurden 254 Beispiele für öffentliches Engagement in europäischen Forschungsprojekten identifiziert und die 50 innovativsten Prozesse ausgewählt. Die Forscher verwendeten einen „Innovativitätsindex“, der auf Kriterien wie neuen Darstellungsmöglichkeiten sowie methodischer und institutioneller Hybridität basierte und an politischen Auswirkungen und gesellschaftlichen Herausforderungen ausgerichtet war. Aus dieser Liste wurden 38 Projekte zur Verwendung in Fallstudien ausgewählt, die in einem kostenlosen E-Book veröffentlicht worden sind. Im Rahmen von PE2020 wurden zudem in einem Verzeichnis 77 PE-Mechanismen identifiziert und zusammengetragen. Dieses wurde in fünf Kategorien unterteilt und es wurde ein konzeptuelles Modell für das öffentliche Engagement veröffentlicht. Alle diese Quellen sind über die Projektwebseite abrufbar. Im Anschluss testeten die Forscher ihre Ideen und Erkenntnisse im Rahmen von sechs Piloten in der Praxis. Diese Piloten wurden in Kooperation mit den Projektpartnern in Italien und Finnland durchgeführt und repräsentierten unterschiedliche Methoden für bedeutsames öffentliches Engagement in Forschungsprojekten aus der echten Welt. Wichtigerweise gehen diese Piloten auf alle sieben von dem EU-Forschungsprogramm Horizont 2020 identifizierten gesellschaftlichen Herausforderungen ein. Bei manchen Piloten ermutigte PE2020 zur Einführung „gesellschaftlicher Interaktionspläne“. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass bei zukünftigen Forschungsvorschlägen bezüglich der Forschung von Beginn an das öffentliche Engagement berücksichtigt wird. In Zusammenarbeit mit dem Forschungsprogramm Future Earth wurden über PE2020 neue und verbesserte Living-Lab-Strategien getestet. Dies führte zu Forschungsstrategien, die über Gespräche in breit gefächerten Gruppen mit politischen, sozialen und akademischen Akteuren entwickelt worden waren. „Das Toolkit wurde für Menschen konzipiert, die keine Experten auf diesem Gebiet sind und die keine fundierten PE-Kenntnisse haben“, sagt Prof. Rask. „Wir möchten Universitäten und Forschungsorganisationen bei der Planung und Umsetzung von PE-Initiativen unterstützen, das öffentliche Engagement in die aktuellen Strategien und Praktiken einbetten und nachhaltige PE-Richtlinien auf lokaler und nationaler Ebene in Bezug auf Wissenschaft und Innovation etablieren.“ Prof. Rask hofft, dass die im Zuge von PE2020 entwickelten Tools letztlich eine Veränderung hin zu reaktionsfähigeren und verantwortungsbewussteren Forschungs- und Innovationsmaßnahmen bewirken werden, die für die Gesellschaft und gemeinsam mit der Gesellschaft durchgeführt werden.

Schlüsselbegriffe

Öffentliches Engagement, Forschungsorganisationen, PE2020, Horizont 2020, Forschungsprojekte

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