CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
Inhalt archiviert am 2024-05-30

Childhood body size, growth and pubertal timing and the risk of cancer in adulthood

Article Category

Article available in the following languages:

Laut einer Studie steigert Fettleibigkeit im Kindesalter das Risiko für die Entwicklung von mindestens 6 unterschiedlichen Krebsformen

Die Tatsache, dass Fettleibigkeit im Kindesalter die Möglichkeit für die Entwicklung von Brustkrebs erhöht, ist mittlerweile gemeinhin anerkannt. Bei anderen Arten von Krebs ist der Einfluss des „Body Mass Index“ (BMI) jedoch unbekannt. Es liegen sehr wenige, vereinzelt durchgeführte Studien vor, die nicht repräsentativ genug sind, um zuverlässige Schlussfolgerungen ziehen zu können. Professor Jennifer Lyn Baker schloss diese Lücke erfolgreich.

Gesundheit icon Gesundheit

Bevor Prof. Baker das Projekt CHILDGROWTH2CANCER ins Leben rief, mühten sich Forscher darum, ausreichend große Populationskohorten zu finden, um Ergebnisse in Bezug auf Nicht-Brustkrebserkrankungen zu erzielen, die sich für alle Krebsarten verallgemeinern ließen. „Es ist nicht so, dass Forscher nicht an anderen Formen von Krebs interessiert wären, sondern dass Brustkrebs früher im Leben auftritt und sehr weit verbreitet ist, wodurch Datenmaterial verfügbar war, welches die Studien unterstützen konnte“ erklärt Prof. Baker. Prof. Baker verfügte somit über alle erforderlichen Instrumente, um diese Lücke zu schließen. In dem Bestreben, ihre Arbeit in Bezug auf koronare Herzerkrankungen und andere Erkrankungen auszuweiten, initiierte Prof. Baker CHILDGROWTH2CANCER, um unter Verwendung von Fortschritten im Bereich der statistischen Modellierung und Theorie sowie von Daten, mit denen sie seit mehr als 6 Jahren gearbeitet hatte, einen Beitrag auf diesem Forschungsgebiet zu leisten. „Für den Idealfall benötigte ich Kohorten mit prospektiven Messungen zur Körpergröße im Kindesalter, die auf einer großen Anzahl an Individuen basierten, einschließlich eines langen Nachbeobachtungszeitraums, für den ich bei minimalen Follow-up-Verlusten zuverlässig die Entwicklung vom Kindes- in das Erwachsenenalter verfolgen konnte“, erklärt Prof. Baker. Obwohl sehr wenige Kohorten diese Kriterien erfüllten, entsprach das Copenhagen School Health Records Register – eine elektronische Datenbank, welche gemessene Informationen zu Körpergröße und -gewicht von 372 636 Kindern beinhaltet, die zwischen 1930 und 1989 in Kopenhagen zur Schule gingen – allen Voraussetzungen. Unter Verwendung dieser Daten stellte Prof. Baker bedeutsamerweise fest, dass der Body Mass Index und die Körpergröße im Kindesalter in unterschiedlicher Weise mit vielen, jedoch nicht mit allen Formen von Krebserkrankungen im Erwachsenenalter assoziiert sind; dass die Körpergröße und das Wachstum im Kindesalter mit Krebs im Erwachsenenalter auf andere Weise verbunden sein könnte, als durch die Körpergröße im Erwachsenenalter; und dass die Risiken für zahlreiche Krebsformen bei BMI-Werten einsetzen, die wesentlich geringer sind, als die aktuellen Definitionen in Bezug auf Übergewicht und Fettleibigkeit bei Kindern. Anders gesagt, sind die gängigen Definitionen von „Übergewicht“ und „Fettleibigkeit“ zu permissiv, was das Krebsrisiko anbelangt. „In Anbetracht der Tatsache, dass etwa 25-30 % der europäischen Jugend übergewichtig oder fettleibig ist, legen unsere Ergebnisse nahe, dass in Zukunft viel zu viele Kinder durch zahlreiche Formen von Krebs möglicherweise einer erheblichen Belastung gegenüberstehen. Unsere Erkenntnisse zeigen zudem, dass die Körpergröße ein Indikator für das Krebsrisiko ist. Auch wenn die Körpergröße unveränderlich ist, kann diese von Menschen hinzugezogen werden, um das eigene Risiko zu beurteilen und um eigene Verhaltensweisen zu ändern, damit das Krebsrisiko reduziert wird“, sagt Prof. Baker. Mit diesen Ergebnissen liefert Prof. Baker Beweise für den allgemeinen Eindruck, dass die Körpergröße bei vielen Formen von Krebserkrankungen eine Rolle spielt. „Ich denke unsere Arbeit eröffnet die Möglichkeit, dass die Ursprünge zahlreicher Formen von Krebserkrankungen früher im Leben liegen, als bislang angenommen wurde. Meine Hoffnung besteht darin, dass unsere Ergebnisse zur Untersuchung von Genen und zu mechanistischen Studien führen werden, um zu beleuchten, welche Prozesse zu den von uns beobachteten Risiken beitragen“, sagt Prof. Baker. Auch wenn das Projekt mittlerweile abgeschlossen worden ist, sagt Prof. Baker, dass sie die Arbeit in diesem Bereich fortsetzen wird: „Wir haben 13 unterschiedliche Krebsformen gründlich untersucht, da es jedoch mehr als 200 Formen gibt, bleibt noch eine Menge zu tun“, erklärt Prof. Baker. Abgesehen von der Ausweitung der Projektergebnisse umfassen ihre Pläne ebenfalls Projekte, die darauf abzielen, herauszufinden, wie die Gewichtsentwicklung über die Lebensdauer von der Kindheit bis in das Erwachsenenalter mit einem breiten Spektrum nicht übertragbarer Krankheiten in Verbindung steht.

Schlüsselbegriffe

CHILDGROWTH2CANCER, Fettleibigkeit, Krebs, Brustkrebs, Übergewicht, Kinder, Körpergröße

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich