Workshops der Kommission stärken Zusammenarbeit zwischen Forschung und Politik
Die Zusammenarbeit zwischen Forschern und politischen Entscheidungsträgern - wie während eines Workshops zur Bekämpfung der sozialen Ausgrenzung im Oktober 2002 in Brüssel geschehen - ist zur Überwindung der gesellschaftlichen Probleme erforderlich, so Forschungskommissar Philippe Busquin. Im Vorwort zu einem kürzlich veröffentlichten Bericht über diese von der GD Forschung und der GD Beschäftigung organisierten Veranstaltung erklären Busquin und die Kommissarin für Beschäftigung und Soziales Anna Diamantopoulou gemeinsam, wie wichtig es ist, dass die Wissenschaftler die politischen Entscheidungsträger nicht von ihren Forschungsarbeiten ausschließen und dass die Politiker den Wissenschaftlern zuhören. "Im sozioökonomischen Bereich ist es mehr als in jedem anderen Bereich dringend erforderlich, dass die Wissenschaftler sich nicht in einem Elfenbeinturm sehen, zu dem die politischen Entscheidungsträger keinen Zugang haben. Für die politischen Entscheidungsträger ist es auch äußerst wichtig [.], dass sie verstehen, wie Forschungsergebnisse ihnen helfen können, die richtigen Lösungen zu finden", so die Kommissare. Der Workshop im Oktober brachte hochrangige Vertreter der Kommission, von den Regierungen der Mitgliedstaaten sowie Forscher aus ganz Europa zusammen, hauptsächlich vom "Unemployment, Work and Welfare Cluster" (UWWCLUS - Projektcluster Arbeitslosigkeit, Arbeit und Fürsorge), das im Rahmen des Vierten und Fünften Rahmenprogramms finanziert wurde. Sein Ziel war es insbesondere, die neuesten Forschungsergebnisse zur Verdeutlichung der erforderlichen politischen Veränderungen zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit einzusetzen und die Politiker über die Art und Weise der Ausgrenzung, ihr Ausmaß, die Ursachen und Folgen zu informieren. Dabei entwickelten die anwesenden politischen Entscheidungsträger nicht nur ein besseres Verständnis für bestimmte Konzepte, sie konnten auch Bereiche feststellen, in denen sie Wissenslücken hatten. Eine derartige Lücke, die bei dem Workshop ausgemacht wurde, bezog sich auf das Herantreten der Forscher und politischen Entscheidungsträger an die sozial Ausgeschlossenen selbst. Sie stellten fest, dass Politiker und Sozialwissenschaftler häufig mit den sozial Ausgeschlossenen auf eine falsche Art und Weise kommunizierten und dass es erforderlich ist, die Auffassung, die Randgruppen von sich selbst haben, besser zu verstehen. Die aus dem Workshop hervorgegangenen Schlussfolgerungen umfassten auch die übereinstimmende Meinung, dass die Forscher ein striktes Verfahren anwenden müssen, wenn es um Antworten auf bedeutende soziale Fragen geht, anstatt kurzfristige Antworten zu geben. Zudem hat die Forschung die Aufgabe, die politischen Entscheidungsträger daran zu erinnern, dass die einfache Interpretation nicht immer die richtige ist. Aufgrund der unterschiedlichen zeitlichen Rahmen, in denen die beiden Gruppen arbeiteten, sei eine intensivere Zusammenarbeit zwischen politischen Entscheidungsträgern und Forschern jedoch manchmal schwierig, bestätigte der stellvertretende Generaldirektor der GD Forschung Hugh Richardson. "Während die Forschung normalerweise eine langfristige Aktivität ist, benötigen die politischen Entscheidungsträger kurzfristige Lösungen", so Richardson. "Trotz dieser Probleme muss der Dialog zwischen Forschung und Politik verbessert und auf ein ehrgeizigeres Niveau gehoben werden." Der Workshop stellte einen wichtigen Schritt bei dem Beweis dar, dass dieses Ziel erreichbar ist.