Wirtschaft begrüßt Forschungsaktionsplan, verlangt aber mehr
EUROCHAMBRES, der europäische Verband der Industrie- und Handelskammern, hat den Aktionsplan der Kommission zur Förderung der Investitionen in die Forschung begrüßt, aber die potenzielle Wirksamkeit einiger Vorschläge angezweifelt. "Die Wirtschaft begrüßt es, dass die Kommission eine kompakte, umfassende Bewertung der Herausforderungen erstellt hat, denen sich die EU im Bereich FuE [Forschung und Entwicklung] gegenübersieht, und dass sie eine Reihe im Großen und Ganzen klarer, spezifischer Maßnahmen vorgeschlagen hat", so EUROCHAMBRES-Präsident Christoph Leitl. Die Organisation schätzt insbesondere die folgenden vier Aspekte des Aktionsplans: - die Verpflichtung, die Fortschritte jährlich zu prüfen und die Wirksamkeit der getroffenen Maßnahmen zu bewerten; - den Vorschlag, Beteiligtenplattformen für die Entwicklung von Schlüsseltechnologien zu schaffen; - den Vorschlag, nationale Regelungen und Praktiken abzuschaffen, die der europäischen Zusammenarbeit und dem Technologietransfer im Wege stehen; - die Entwicklung nationaler und regionaler Garantieprogramme, die für einen besseren Zugang kleiner und mittlerer Unternehmen zur Finanzierung von Forschung und Innovation durch Beteiligungskapital sorgen. "Investitionen, die jetzt im Bereich Forschung und Entwicklung getätigt werden, sind Investitionen in den künftigen Wohlstand und das Wachstum der gesamten erweiterten Union", so Leitl. EUROCHAMBRES ist jedoch nicht der Ansicht, dass die von der Kommission vorgeschlagene offene Koordinierungsmethode genügend Druck auf die Mitgliedstaaten ausüben kann, damit sie die 26Aktionsschwerpunkte durchführen, für die sie zuständig bzw. an denen sie beteiligt sind. "Der Plan gibt zwar ein wichtiges Konzept vor, führt aber zu nichts, wenn die Mitgliedstaaten ihn nicht wirklich unterstützen, fördern und verwirklichen", sagte Leitl. Als Beispiel für eine unwirksame offene Koordinierung führte er die Lissabon-Agenda an, wo sich die Fortschritte wesentlich langsamer als erwartet eingestellt hatten. Der Verband wünscht sich ferner mehr Engagement für eine stärkere Beteiligung von KMU an nationalen FuE-Programmen. "EUROCHAMBRES bedauert, dass sich die Kommission lediglich zu der Empfehlung durchringen konnte, dass die Mitgliedstaaten die Setzung von Zielwerten für die Beteiligung von KMU an nationalen FuE-Programmen in Erwägung ziehen sollten, nach dem Vorbild des Zielwerts von 15 Prozent im Forschungsrahmenprogramm der Gemeinschaft", heißt es in einer Stellungnahme.