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Improving future projections of climate change induced hydrological responses by looking into the past: the Lake Prespa / Aliakmonas River case study in Greece

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Ursachen für den Wasserrückgang in den Prespa-Seen

EU-finanzierte Umweltforscher hatten sich zum Ziel gesetzt, genauere hydrologische Prognosen für die südlichen Balkanstaaten zu erstellen, einem Gebiet, das unter dem künftigen Klimawandel sehr leiden wird.

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Die spektakulären Binnengewässer Großer Prespasee und Kleiner Prespasee sind für Albanien, Griechenland und die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien von großer sozioökonomischer Bedeutung. Durch den dramatischen und bislang nicht erklärbaren Rückgang des Wasserspiegels ist allerdings die Wasserqualität der Einzugsgebiete bedroht, was besonders alarmierend ist, weil die Seen globale Biodiversitäts-Hotspots sind und endemische Fischarten wie die seltene Zwergscharbe (aus der Familie der Kormorane) und den Krauskopfpelikan beheimaten. Das EU-finanzierte Projekt CLIM-HYDROLAKE (Improving future projections of climate change induced hydrological responses by looking into the past: the Lake Prespa / Aliakmonas River case study in Greece) untersuchte, wie sich der Klimawandel im südlichen Balkan auswirkt, insbesondere in den Einzugsgebieten dieser Seen. Die Forscher suchten im Rahmen einer multidisziplinären Studie nach den Ursachen für den sinkenden Wasserstand und führten eine paläohydrologische Analyse für die letzten 1.500 Jahre durch. Anhand von Sedimentproben vom Strandwall der Prespa-Seen wurden ursprünglicher Wasserstand der Seen, frühere Klimaerscheinungen und hydrologische Veränderungen über Jahrzehnte und Jahrhunderte rekonstruiert. Auf dieser Basis waren Klimaprojektionen möglich, die zeigen, wie Seen und Umgebung auf den künftigen Klimawandel reagieren werden. Die Wissenschaftler belegten erstmals, dass die jährliche Veränderung des Wasserstandes vom Niederschlag in der regenreichen Zeit (Oktober bis April) abhängt. Sie entdeckten auch, dass die Niederschlagsmengen in dieser Zeit wie auch der veränderliche Wasserstand über mehrere Jahre mit dem Wetterphänomen der Nordatlantischen Oszillation in Zusammenhang stehen. Diese Korrelation der Einzugsgebiete mit globalen atmosphärischen Mustern war für die Berechnung künftiger Effekte und die Interpretation der Paläo-Klima-Daten von großer Bedeutung. Zudem wurde festgestellt, dass der zwischen 1987 und 1995 drastisch gesunkene Wasserstand durch Wasserentnahme verursacht wurde, verschärft durch eine große regionale Dürre, was erstmals die erheblichen Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf den veränderlichen Wasserstand belegte. Eine weitere wichtige Entdeckung von regionaler Bedeutung war, dass sich das Klima im Einzugsgebiet in den letzten Jahrzehnten verändert hat und die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge immer deutlicher zurückgeht. Schließlich wurden ein signifikanter Rückgang der durchschnittlichen jährlichen Schneefallmengen und längere Trockenperioden beobachtet. CLIM-HYDROLAKE wird daher einen Beitrag für effektive landwirtschaftliche Anpassungs- und Eindämmungsstrategien zum Schutz von Wasserressourcen und Artenvielfalt leisten.

Schlüsselbegriffe

Prespa-Seen, Südbalkan, CLIM-HYDROLAKE, paläohydrologische Aufzeichnung, Nordatlantische Oszillation 

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