Kohleindustrie kritisiert Bericht "Weltweite Perspektiven in der Energie, Technologie- und Klimapolitik"
Die internationale Vereinigung Assocarboni, die Unternehmen aus der Kohleindustrie vertritt, hat das Energieszenario in Frage gestellt, das in dem kürzlich veröffentlichten Bericht der Kommission "World Energy, Technology and Climate Policy Outlook" (WETO - Weltweite Perspektiven in der Energie, Technologie- und Klimapolitik) beschrieben wurde. In seiner Stellungnahme zu dem Bericht stimmte der Präsident von Assocarboni Andrea Clavarino der Prognose zu, dass sich der weltweite Energieverbrauch in den nächsten dreißig Jahren verdoppeln wird. Er bezeichnet den Bericht jedoch als teilweise verzerrt, insbesondere in Verbindung mit den Behauptungen, dass eine erweiterte Erdgasversorgung den steigenden weltweiten Energiebedarf decken wird. "Auch wenn man von erschöpften Erdölreserven ausgeht, sollten andere potenzielle wirksame Lösungen berücksichtigt werden", erklärt Clavarino. "Erdgas stellt aufgrund der regionalen Oligopole der Produzenten nicht die beste Lösung dar." Dies trifft insbesondere für Europa zu, wo die Erdgasreserven beschränkt sind. "Die Europäer müssen sich bewusst sein, dass Erdgas hauptsächlich aus nur zwei außereuropäischen Ländern importiert wird: Russland und Algerien. Dies hat zwei bedeutende Konsequenzen: eine noch höhere Importabhängigkeit und eine teure Gaspreispolitik", so Clavarino. In Anbetracht des in dem Bericht prognostizierten Anstiegs des weltweiten Energiebedarfs um 1,8 Prozent jährlich wäre nach dem Vorschlag von Clavarino eine ausgewogene Brennstoffmischung die beste Lösung, wodurch man eine Abhängigkeit von einer einzigen Energiequelle vermeiden könnte. "Kohle muss aus überzeugenden Gründen Teil dieser Mischung sein: die große Verfügbarkeit in über 110 Ländern, die Reserven für über 270 Jahre und der kostengünstige Preis aufgrund der diversifizierten Versorgungsquellen", so Clavarino. Er erklärte, dass die Umsetzung von sauberen Kohletechnologien eine umweltfreundlichere Nutzung von Kohle garantieren würde, da über 90 Prozent der schädlichen Gasemissionen vermieden werden könnten.