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PROTECTED AREAS AND THE EXPANSION OF NEOLIBERAL CAPITALISM IN EUROPE

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Eingehende Studie über die Auswirkungen von neoliberaler Ideologie auf Naturschutz-Management und -Gouvernance 

Eine EU-Initiative analysierte die Auswirkungen der neoliberalen Agenda auf die Umweltpolitik im Zuge der Wirtschaftskrise Europas.

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Das EU-finanzierte Projekt PAENCE (Protected areas and the expansion of neoliberal capitalism in Europe) identifizierte und untersuchte die Technologien der Regierungs- und Machtbeziehungen im Zusammenhang mit Veränderungen und Transformationen im Naturschutz. Es untersuchte die Expansion der neoliberalen Ideologie in die Verwaltung von Naturschutzgebieten (NPA) in Europa nach der Finanzkrise, namentlich in Irland und Spanien.   Die Projektpartner führten Fallstudien in den beiden EU-Ländern durch, um die veränderten Beziehungen zwischen Staat, Natur und Gesellschaft zu analysieren. Sie untersuchten die veränderte Rolle des Staates im Naturschutz aus der Perspektive der Praktiken und Diskurse zwischen Akteuren aus dem Naturschutz.   Die Aktivitäten konzentrierten sich auf das komplexe Netzwerk von Einzelpersonen und Institutionen, die Naturschutzgebiete in Irland und Spanien verwalten und steuern. Es wurden unterschiedlichste Interessenvertreter aus dem öffentlichen und privaten Sektor befragt.   Die Forscher kamen zu zwei wichtigen Erkenntnissen. Erstens schafft die Wirtschaftskrise in Ländern wie Irland und Spanien eine Situation der ökonomischen Strenge, die zu staatlichen Desinvestitionen in mehreren Bereichen der öffentlichen Politik führt, unter anderem im Naturschutz. Diese Situation zwingt solche Staatsakteure und Institutionen, die für Management und Lenkung von Naturschutzgebieten verantwortlich sind, alternative Wege zu finden, um Macht über sie auszuüben, einschließlich der Suche nach privaten Investoren und öffentlich-privaten Partnerschaften. Staatliche Akteure engagieren sich in neoliberalen Naturschutzstrategien nicht nur, um die Schaffung neuer Formen der Kapitalakkumulation auf der Grundlage einer umweltfreundlichen Wirtschaft zu erleichtern, sondern auch, um die Regierungslegitimität über die Gebiete, Ressourcen und sozialen Gruppen, auf die die Naturschutzpolitik abzielt, wiederzuerlangen.   Zweitens führen die Bemühungen der Staatsakteure zu einer Neudefinition des Verhältnisses zwischen Staat, Natur und Gesellschaft, die durch den Übergang von einem protektionistischen Staat zu einem Staat, der sich heraushält, gekennzeichnet ist. Im Kontext dieses Übergangs wird die Natur als ein Unternehmen angesehen. Der globale Biodiversitätsdiskurs überschneidet sich und verschmilzt heute mit dem globalen neoliberalen Diskurs.   PAENCE lieferte einen wertvollen Einblick in die Machtbeziehungen, die sozialen Prozesse und die Technologien der Gouvernance, die bei der Umwandlung von Naturschutzgebieten verwendet wurden.

Schlüsselbegriffe

Neoliberale Ideologie, Naturschutzgebiet, PAENCE, neoliberaler Kapitalismus, Erhaltung 

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