Skip to main content
Weiter zur Homepage der Europäischen Kommission (öffnet in neuem Fenster)
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
CORDIS Web 30th anniversary CORDIS Web 30th anniversary
Inhalt archiviert am 2024-06-18
Regulation of Macroautophagy by viral Pathogens

Article Category

Article available in the following languages:

Influenza zielt bei Immunevasion auf Autophagie

Eine Infektion mit Influenzaviren stellt eine ernsthafte Ursache von Mortalität dar, wobei jahreszeitlich bedingte Epidemien aufgrund von viralem Antigenshift auftreten. Der durch gängige Impfstoffe gebotene unvollständige Schutz unterstreicht die Notwendigkeit wirkungsvollerer Strategien.

Eukaryotische Zellen zersetzen intrazelluläres Material im Proteasom und durch Autophagie. Autophagie bringt die Verschlingen von zytosolischem Material wie etwa Proteinen und ganzen Organellen in Doppelmembranvesikeln mit sich, die letztlich mit Lysosomen verschmelzen. Sie hat zentrale Bedeutung für die Bereitstellung von Energie für hungrige Zellen, während sich neu abzeichnende Beweise ihr auch eine Rolle in der Immunität zuweisen. Tatsächlich bringen Berichte Autophagie mit Pathogenerkennung, Inflammasomaktivierung und der Regulierung der Mustererkennungsrezeptorsignalisierung (Pattern Recognition Receptor, PRR) in Verbindung. Zudem ist Autophagie maßgeblich an der Antigenpräsentation gegenüber den T-Zellen beteiligt und die Krankheitserreger haben Mechanismen entwickelt, um autophagievermittelte Mechanismen ins Visier zu nehmen. Darüber hinaus ist Makroautophagie für das Überleben der Speicher B-, Speicher T-, Effektor T- und Treg-Zellen im stationären Zustand und bei Influenzainfektion erforderlich, was darauf hinweist, dass die Rolle der Autophagie bei der Influenzavirusinfektion zelltypabhängig sein könnte. Wissenschaftler des von der EU finanzierte Projekts FLUPHAGY (Regulation of macroautophagy by viral pathogens) wollten untersuchen, auf welche Weise das Influenzavirus die Autophagiemaschinerie beeinflusst und die Antigenabgabe und -verarbeitung stört. Frühere Arbeiten der Partner hatten belegt, dass Autophagiedefizienz in Makrophagen und dendritischen Zellen zu verbesserter Antigenpräsentation aufgrund vergrößerter Zelloberflächen der MHC-Klasse I führt. Auch das Influenzavirus ist in der Lage, die Fusion von Autophagosomen mit Lysosomen im Reagenzglas zu hemmen. Der dem zugrundeliegende Mechanismus ist jedoch unbekannt. Zur Abgrenzung der Verknüpfung zwischen Influenzavirus und Autophagie setzten die Forscher ein Mausmodell der Autophagiedefizienz speziell in Lungenzellen, dem vorrangigen Ziel der Influenzavirusinfektion, ein. Diese Tiere wiesen nach der Infektion mit dem Influenzavirus höhere Virentiter und eine verbesserte Symptomatik auf. Interessanterweise waren diese Beobachtungen je nach Subtyp des Virus spezifisch. Insgesamt wird das Verständnis der komplizierten Beziehung zwischen Influenzavirus und Makroautophagiemaschinerie die Suche nach neuen Möglichkeiten zur Bekämpfung der Infektion unterstützen. Überdies werden die Untersuchungsergebnisse hilfreich dabei sein, die Grippeimpfstoffentwicklung zu optimieren, um speziell älteren oder immungeschwächten Patientinnen und Patienten helfen zu können, die unter schweren Symptomen zu leiden haben.

Schlüsselbegriffe

Influenza, Autophagie, T-Zellen, FLUPHAGY, Autophagosom

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich