Französische Forscher fordern: Schluss mit der Sabotage von GV-Kulturen!
Nach einem drastischen Anstieg der Sabotagefälle bei Feldversuchen mit genetisch veränderten Organismen (GVO) in Frankreich haben 1.500 Forscher eine Petition unterzeichnet, in der die französische Regierung aufgefordert wird, Maßnahmen zum Schutz solcher Versuche zu ergreifen. Im Sommer wurden landesweit 19 Versuche durch anonyme Anschläge gestört, und die Unterzeichner der Petition sind der Ansicht: "Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem man 'Genug ist genug' sagen muss." "Diese wiederholten Anschläge sind eine ernsthafte Schädigung der Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten im Bereich Pflanzenbiologie, in dem Frankreich weltweit führend ist", heißt es in der Petition. "Wir fordern die Regierung auf, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, damit Agrarforscher ungestört arbeiten können." Die Unterzeichner setzen sich aus Forschern des öffentlichen wie auch des privaten Sektors zusammen, darunter zwei ehemalige Nobelpreisträger. Ihrer Ansicht nach sind die Feldversuche erforderlich, um jahrelange Laborexperimente zu validieren. Sie seien in vollem Umfang genehmigt und mit keinerlei Risiken für Menschen oder die Umwelt verbunden. Eine mögliche Erklärung für die Zunahme der Fälle, bei denen Versuchskulturen "abgemäht" wurden (nach einer relativ ruhigen Phase), ist die Inhaftierung des führenden GV-Gegners und Aktivisten José Bové im Juli dieses Jahres. Im Juni hatten 700 französische Forscher, die GV-Kulturversuche ablehnen, eine Petition zu Gunsten von Bové unterzeichnet, der zufolge die Sabotageakte "als Umsetzung des Vorsorgeprinzips betrachtet werden können". Michel Meuret, ein Forscher, der zu den Initiatoren der Petition vom Juni zählte, warf die Frage nach den Verbindungen zwischen der Industrie und den Unterzeichnern der Pro-GV-Petition auf und fügte hinzu: "Wir dürfen uns nicht nur auf eine technische Debatte beschränken, sondern müssen auch die Frage nach der Ethik der Forschung stellen."
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Frankreich