Verband der europäischen Betreiber mautpflichtiger Autobahnen fordert Beibehaltung der DSRC-Technologie in den Mautsystemen
Der Verband der europäischen Betreiber mautpflichtiger Autobahnen (ASECAP) hat einen Vorschlag der Kommission, in dem ein Wechsel von der Nahbereichs-Kommunikationstechnik zur Satellitentechnik für die Mauterhebung auf Europas Straßen empfohlen wird, abgelehnt. ASECAP ist für die Beibehaltung der so genannten Mikrowellen-Nahbereichskommunikation (DSRC), die zurzeit von der Mehrheit der Länder Europas mit Mautsystemen verwendet wird. Es wurde bereits viel Geld in die Kompatibilität der unterschiedlichen nationalen Systeme investiert, so das ASECAP-Positionspapier. Die Kommission dagegen führt an, dass auf der Mikrowellentechnik basierende Systeme niemals vollständig miteinander kompatibel sein können. In ihrem Vorschlag erläutert die Kommission die Gründe dafür, warum traditionelle Mautsysteme durch die Satellitentechnik ersetzt werden sollten: "Im Jahr 2008 wird die aus den 70-er Jahren stammende Mikrowellentechnik über dreißig Jahre alt und angesichts des technischen Fortschritts veraltet sein, auch wenn sie weiterhin in den Straßennetzen zum Einsatz kommt. Dagegen wird sich die Satellitentechnik, die mit der vollständigen Inbetriebnahme von GALILEO im Jahr 2008 ihre technische Reife erreicht, nicht nur ausreichend bewährt haben, es werden auch die nötigen Erfahrungen vorliegen, um den europäischen Mautdienst allein auf diese Technik zu stützen." Weiterhin befürchtet die Kommission die Verbreitung von Techniken, die "sich als Hindernis für das reibungslose Funktionieren des Binnenmarkts erweisen und den Zielen der gemeinsamen Verkehrspolitik schaden [können]". Dagegen weist der ASECAP auf den heutigen Massenmarkt interoperabler Mobiltelefone hin. "Es gibt keinen Widerspruch zwischen der Förderung einer Produktdifferenzierung und dem Anspruch auf Interoperabilität", so das Positionspapier. Laut der Mitteilung sollen bis zum Jahr 2008 alle neuen Systeme auf der Satellitentechnik basieren. Angesichts der bereits vorgenommenen oder geplanten Investitionen in die Mikrowellentechnik in zahlreichen Ländern empfiehlt die Kommission eine Umstellungszeit, die 2012 abgeschlossen sein sollte. ASECAP ist jedoch weiterhin nicht davon überzeugt, dass das aktuelle System innerhalb der nächsten zehn Jahre veraltet sein wird, und "verteidigt vehement das Recht, den Einsatz der genormten und interoperablen DSRC-basierten Mauterhebung im Binnenmarkt der 25 Mitgliedstaaten beizubehalten", da dies die kostengünstigste Lösung für die Mauterhebung darstelle. Weitere Argumente gegen die Einstellung der Mikrowellentechnik von ASECAP lauten, dass "es angemessener wäre, 'den Markt entscheiden zu lassen', welche Technologie eingesetzt werden soll", und der Verband beruft sich auf den EU-Vertrag, der besagt, dass keine Richtlinie über das für die Erreichung der Ziele des Vertrags erforderliche Maß hinaus gehen soll, "und daher ist es nicht erforderlich, das System DSRC abzuschaffen", führt ASECAP an.