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Inhalt archiviert am 2023-01-13

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Bericht gibt Empfehlungen für IKT-Forschung in Europa

Einem neuen Bericht zufolge sind weitere Maßnahmen erforderlich, um die Umwandlung der Forschung im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in einen "Wert für die Wirtschaft und Gesellschaft" zu erleichtern. Der von der IST-Beratungsgruppe (IST - Technologi...

Einem neuen Bericht zufolge sind weitere Maßnahmen erforderlich, um die Umwandlung der Forschung im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in einen "Wert für die Wirtschaft und Gesellschaft" zu erleichtern. Der von der IST-Beratungsgruppe (IST - Technologien der Informationsgesellschaft) veröffentlichte Bericht "Nutzung von Forschungsergebnissen" identifiziert eine Reihe von Hindernissen, die derzeit die umfassende Nutzung von IKT-Forschungsergebnissen in Europa verhindern. Außerdem listet er verschiedene Maßnahmen auf, die auf Gemeinschaftsebene umgesetzt werden könnten, um diese Hindernisse zu überwinden - insbesondere im Kontext des Sechsten Rahmenprogramms (RP6). Ein vom Bericht hervorgehobenes Hindernis ist die fehlende "System"-Schicht in der IKT-Forschung. Angesichts der Geschwindigkeit, mit der sich IKT-Produkte und -Dienstleistungen entwickeln und mit anderen Disziplinen kombiniert werden, macht der Bericht geltend, dass "die Forschung mehr denn je so früh wie möglich in eine umfassende Entwicklung einer Wertkette eingebettet werden muss, um die Beherrschung einer zunehmend komplexen Kette von Technologien und Geschäftskanälen zu ermöglichen". In dem Bericht wird vorgeschlagen, dass diese Technologien zur umfassenden Nutzung ihrer Auswirkungen in Plattformen und Umgebungen integriert werden sollten, auf denen hochwertige Anwendungen, Produkte und Systeme aufbauen können. Eine solche Forschung fehle jedoch allgemein in Europa, sei es im Rahmenprogramm oder auf nationaler Ebene, heißt es in dem Bericht. Zur Überbrückung der Kluft sollte ein stärker integrierter und fächerübergreifender Ansatz gewählt werden. "Die neuen Instrumente im RP6 liefern ein Mittel, um dieses Problem anzugehen, vorausgesetzt, dass derartige Forschung klar im Arbeitsprogramm gefordert wird", so der Bericht, in dem hinzugefügt wird, dass es auch notwendig sei, die erste und letzte Runde des Projektbewertungsverfahrens zu überprüfen, sodass dieses sich auf die strategischen Werte eines Vorschlags konzentriert. Eine weitere große Hürde, die in dem Bericht identifiziert wird, ist der Mangel an offenen Normen oder das Vorhandensein zu vieler Normen, kombiniert mit unangemessenen Lizenzierungssystemen in vielen IKT-Sektoren. "Falls die Lektionen der Vergangenheit zeigen, dass [...] die von der Regierung auferlegten Normen nicht immer erfolgreich waren, was die Sicherstellung der Geschäftsentwicklungen angeht, so behindern keine Normen oder nur urheberrechtlich geschützte De-Facto-Normen die Geschäftsentwicklungen und die Innovation in vielen neuen IKT-Sektoren", heißt es in dem Bericht. Dem Bericht zufolge gibt es jedoch eine einfache Lösung für dieses Problem: das Erzielen eines Konsenses. "Europa kann weiter Kapital daraus schlagen, dass seine Industrie in der Lage ist, einen Konsens um gemeinsame Ziele und Ansätze, die "Win-Win"-Situationen für die Lieferanten der gesamten Lieferkette, für Kunden und Verbraucher bieten, zu schaffen." Obwohl es keine einzig gültige Methode für die Schaffung eines Konsenses um Entwicklungen offener Normen gibt, heißt es in dem Bericht wie folgt: "Es ist jedoch klar, dass durch das Zusammenbringen der verschiedenen Akteure und die Unterstützung des Aufbaus gemeinsamer Absichten und Ziele der Industrie, Hochschulen und öffentlichen Behörden der Erfolg höchstmöglich ist." In Bezug auf eine bessere Nutzung der Humanressourcen im IKT-Sektor unterstreicht der Bericht die Notwendigkeit, den Austausch und die Vermischung von Menschen und Kompetenzen in den verschiedenen Industriebereichen und Hochschulen noch stärker zu fördern. Obwohl in den letzten zehn Jahren intensive Anstrengungen zur Entwicklung engerer Verbindungen zwischen der Industrie- und Hochschulforschung in Europa unternommen wurden, sind dem Bericht zufolge noch weitere Bemühungen erforderlich, um gemeinsame Forschungsziele und -ansätze zu erreichen. Dies könnte laut dem Bericht durch die Entwicklung von "Industrie- und Hochschulforschungslabors auf dem Campus", die bessere Nutzung von Marie-Curie-Stipendien und die umfassende Nutzung anderer Finanzierungssysteme der Gemeinschaft zur Unterstützung von Forschern erreicht werden. Weitere Empfehlungen des Berichts umfassen die Umverteilung und bessere Nutzung von öffentlichen Investitionen in IKT, die Förderung einer Risiko- und Unternehmerkultur im Sektor und die Erkennung der Bedürfnisse der Verbraucher sowie die Reaktion darauf.