Europa begrüßt Chinas ersten bemannten Raumflug
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat China zu seinem ersten bemannten Raumflug gratuliert. Rund 40 Jahre nach der ehemaligen Sowjetunion und den USA ist China nun das dritte Land, das in der Lage ist, Menschen ins All zu bringen. Laut ESA-Generaldirektor Jean-Jacques Dordain stellt der erfolgreiche Start die Zuverlässigkeit der chinesischen Weltraumtechnologie unter Beweis. "Diese Mission könnte der Beginn einer neuen Ära engerer weltweiter Zusammenarbeit in der Raumfahrt sein", fügte er hinzu. Das Shenzhou-V-Raumschiff, das auf einer russischen Sojus-Raumkapsel basiert, an der chinesische Wissenschaftler und Techniker jedoch umfangreiche Änderungen vorgenommen haben, soll die Erde 14 Mal umkreisen, bevor es 22 Stunden nach dem Start wieder landet. "Mir geht es gut. Bis morgen!", sagte der Taikonaut Yang Liwei dem Kontrollzentrum aus dem Weltraum. Die Zusammenarbeit zwischen China und der ESA besteht seit 1980, als eine Übereinkunft über den Austausch wissenschaftlicher Informationen getroffen wurde. Nachdem China am europäischen Satellitennavigationsprogramm Galileo teilnimmt, dürften die chinesische und die europäische Raumfahrtorganisation zukünftig sogar noch enger zusammenarbeiten. Mittlerweile laufen Gespräche darüber, welchen Beitrag China zu diesem Projekt leisten kann. Darüber hinaus wird damit gerechnet, dass schon bald ein auf fünf Jahre angelegtes Abkommen unterzeichnet wird, in dem eine umfassendere Zusammenarbeit zwischen der ESA und der chinesischen Regierung festgelegt wird. Das Abkommen betrifft die Weltraumwissenschaft, Erdbeobachtung, Überwachung der Umwelt, Meteorologie, Telekommunikation, Satellitennavigation, Schwerelosigkeitsforschung sowie die Aus- und Weiterbildung von Fachleuten.
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