CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Engaging the EGI Community towards an Open Science Commons

Article Category

Article available in the following languages:

Verstärkte Computerressourcen für Europas Forscherinnen und Forscher

Ein von der EU finanziertes Projekt hat die EGI Federation entwickelt, die größte digitale Infrastruktur weltweit, die Forscherinnen und Forschern aller Disziplinen zum Zweck der Zusammenarbeit und der Erzielung von Spitzenleistungen den einfachen Zugriff auf moderne Informationsverarbeitung, verbesserte Daten und zukunftsweisendes Expertenwissen gestattet.

Digitale Wirtschaft icon Digitale Wirtschaft

Im Einzelnen bedeutet das, dass Forschende, Institutionen und Unternehmen auf die von ihnen benötigten Computerressourcen zugreifen können, um Pilotprojekte durchzuführen, Fachwissen mit der internationalen Community auszutauschen und neue Technologien nutzbar zu machen, die ihnen ihre Arbeit in hohem Maße erleichtern können. „EGI-Engage hat die wichtigsten Fortschritte auf vielen wissenschaftlichen Gebieten von Biomedizin bis Hochenergiephysik unterstützt, wo internationale Teams neue Entdeckungen anführen“, erklärt Projektkoordinatorin Tiziana Ferrari von der EGI-Stiftung in den Niederlanden. Die Zusammenarbeit zwischen LIGO und Virgo ist ein gutes Beispiel dafür. Ein globales Team von rund 1 250 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hat 2016 erstmalig sowie 2017 erneut Gravitationswellen nachgewiesen und dafür den Nobelpreis für Physik erhalten. Zu verdanken war es dem verteilten Rechnen, dass die LIGO/Virgo-Kollaboration eine riesige Menge an Beobachtungsdaten in eine neue Art, das Universum zu verstehen, umwandeln konnte. Komplexität verstehen EGI-Federation unterstützt diese wachsende Nachfrage nach verteilten Rechennetzen, die speziell für die Forschung im Bereich Hochenergiephysik vorgesehen sind. „Man kann diese steigende Nachfrage nach verteiltem Rechnen in jeder Größenordnung beobachten. So etwa bei dem theoretischen Chemiker, der 5 Millionen Kernstunden (CPUs) jährlich nutzt, bis hin zu großen Kollaborationen wie etwa WeNMR in der Strukturbiologie oder dem Large Hadron Collider, der tausende Wissenschaftler vereint und routinemäßig um die 50 Petabyte (ein Petabyte = 1 Billiarde Byte) Daten pro Monat überträgt“, sagt Ferrari. „In all diesen Situationen ist verteiltes Rechnen erforderlich, um Analysen durchzuführen, Daten zu speichern und diese über Grenzen hinweg nahtlos weiterzugeben.“ Anschub für EU-Forschung Das im März 2015 gestartete EGI-Engage-Projekt sollte das Backbone dieser Verbunddienstleistungskapazitäten in Hinsicht auf Speicher, Daten, Kommunikation, Wissen und Expertenwissen erweitern. Im Einzelnen arbeitete EGI-Engage an der Gewährleistung der fortgesetzten Koordinierung innerhalb von EGI Federation sowie der Weiterentwicklung der EGI-Dienstleistungen und Geschäftsmodelle. Dank der Anstrengungen des Projekts wurde die EGI Foundation zur ersten, nach ISO-Service-Management-Standards zertifizierten öffentlichen E-Infrastruktur. Zur Verwirklichung seiner Ziele entwickelte das Projekt die wegbereitende Idee der Kompetenzzentren. Dabei handelte es sich um dezentrale Expertenteams, in denen Forschungsgruppen und Mitglieder der EGI Federation gemeinsam neue digitale Lösungen für wissenschaftliche Herausforderungen entwickeln. Das System lieferte Neuerungen auf allen Gebieten, von einem neuen Internetportal zum Studium bayerischer Dialekte bis hin zu einem Portfolio der digitalen Werkzeuge zur Unterstützung der Strukturbiologie. EGI arbeitete außerdem über ein speziell dafür vorgesehenes Businessprogramm in über 10 Anwendungsfällen direkt mit KMU zusammen. „Im Rahmen des Projekts hat man ein Verzeichnis von mehr als 80 aussagekräftigen Resultaten zusammengestellt“, sagt Ferrari. „Besonders stolz sind wir auf verschiedene wichtige verwertbare Errungenschaften, darunter ein verbesserter Dienstleistungskatalog für Forscher und Unternehmen, die Einrichtung der ersten großen Verbund-Cloud-Infrastruktur und die Einrichtung des DataHub, einer Dienstleistung zur Vereinigung verteilter Kernforschungsdatensätze zum einfachen Zugriff innerhalb der Cloud.“ Außerdem gibt es den EGI Marketplace, eine Onlineplattform, auf der Dienstleistungen im Zusammenhang mit EGI entdeckt, gekauft und abgerufen werden können, sowie einen Applications-on-Demand-Dienst für Anwendungen auf Abruf, über den Forscherinnen und Forscher auf die von ihnen benötigte wissenschaftliche Software zugreifen können. Nach dem Abschluss des bahnbrechenden EGI-Engage-Projekts im Jahr 2017 wird die Arbeit im Rahmen der European Open Science Cloud (EOSC) fortgesetzt, die zur virtuellen Umgebung für alle Forscherinnen und Forscher in Europa werden wird, damit Daten zum Zweck der Forschung, Innovation und Bildung gespeichert, verwaltet, analysiert und erneut verwendet werden können. Bis 2020 soll die EOSC Realität werden.

Schlüsselbegriffe

EOSC, Cloud, Informationsverarbeitung, Computing, Egi-Engage, Datendrehscheibe, DataHub, Datensätze, EGI, Infrastruktur, digital, Daten

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich